Nach Nässe und Kälte unmittelbar vor dem ersten Rennwochenende der Rennserie „Mitteldeutschlandcup“ war den Streckengestaltern am Vortage schon klar: Das wird nicht einfach zu legen und zu fahren. Wasserlöcher und Schlamm machten einige sonst übliche Passagen der Strecke unfahrbar und zwangen zur Suche nach Alternativen. Die ist gelungen und am Renntage war das Glück des Tüchtigen wieder da.
Sonniges Wetter beim Start der Mitteldeutschen Rennserie in Bautzen garantierte vollen Fahrspaß - alle vorgesehenen Streckenabschnitte blieben zunächst im Rennen. Die kleine Mutprobe bei der Einfahrt ins „Theater“ wurde mit Respekt bedacht und im „Kessel“ gab’s keinen „Gulasch“.
Die Masters Elite machten pünktlich 10 Uhr den Auftakt und zeigten wie die Strecke zu fahren ist: In kaum mehr als 12 Minuten war René Dutschke wieder am Ziel im Stadion und gab damit die Rundenzahl 5 vor. Er fuhr in diesem Tempo weiter zum ungefährdeten Sieg auch wenn sich der einheimische Silvio Hauschild sehr um Anschluss bemühte - die Lücke blieb. 29 Sekunden fehlten am Ende zum Sieg. Bei den Nachwuchsklassen gab nach Fahrfehlern schnell mal „ne dicke Lippe“, die folgenden Starterfelder sollten vorgewarnt sein.
Im Wettbewerb der Jugend sorgte Tom Ziegenbein (RSG Bischofswerda) mit seinem sicheren Sieg dafür dass nicht alle Pokale aus dem Landkreis entführt wurden. Philipp Hirsch erreichte als vierter ein sehr achtbares Ergebnis fast „aus der kalten“. Das sollte Ansporn für deutlich mehr Training sein.
Regelrecht deklassiert wurden die Junioren vom Bischofswerdaer Martin Giese, inzwischen beim RSC Felsenland. Martin war schon nach der ersten Runde weit vorneweg und scheint schon jetzt Bärenkräfte zu haben. Da hatte auch der stark fahrende Augustusburger Falk Baron am Ende nichts mehr entgegenzusetzen und bekam pro Runde eine Minute. Nur drei Fahrer blieben ohne Rundenverlust.
Nochmals gut eine Minute schneller pro Runde waren die Elitefahrer unterwegs. Anfangs bildeten Marco Schätzing und Marcus Bauer die Spitze. Wenige Sekunden dahinter wechselten Andi Weinhold, Rumen Vogt und der Bautzener Florian Schön öfters die Positionen. Leider kam es ausgerechnet im Rennen der Besten doch noch zum „Theaterdonner“. Bastian Waschkuhn stürzte vermutlich wegen Reifenschadens bei der Steilabfahrt schwer. Er konnte zunächst nicht aufstehen, musste am Ort medizinisch betreut und vorsorglich zur Untersuchung gebracht werden.
Der Kirchzartener Markus Bauer, Andi Weinhold und Marco Schätzing besetzten am Ende des Elite-Rennens das Podest vor einem mit seiner Leistung nicht unzufriedenen Andy Römhild, war doch dessen Vorbereitung von einigen Infekten unterbrochen. Rumen Voigt (Auto-Riedel Schwarzenberg) führte dann die Verfolgergruppe mit den Weißenfelsern Weigel und Galle sowie dem für das TBR-Factory-Team fahrenden Markus Werner ins Ziel. Weniger zufrieden war Florian Schön. Er musste zuerst den dritten Platz wieder hergeben und dann noch sein Rad in der vorletzten Runde mit Schaltungsdefekt abstellen.
Bereits in ansprechender Form zeigte sich auch wieder Claudia Seidel (Ghost), welche lediglich Anja Gradl (Ghost Pro) vom ESV Regensburg Rang 1 überließ. Die einheimische Katja Schmidt wurde Dritte. Klangvolle Namen, die wieder einmal bestätigen, dass der frühe Beginn des Mitteldeutschlandcups als erste sportliche Standortbestimmung den Fahrern sehr willkommen ist.
Gern geben wir deren Lob für das Bautzener MTB-Rennen in idealem Gelände und Infrastruktur, die liebevoll vorbereitet zur Verfügung gestellt werden, weiter.
Mit 165 Fahrerinnen und Fahrern am Start war das 31. MTB im Humboldthain eine gelungene Veranstaltung mit mehr Fahrern und Zuschauern als bisher. Die zahlreichen Nachwuchs- und Hobbyfahrer haben anspruchsvolle Wettbewerbe und bilden einen schönen Rahmen für die Elitewettkämpfe.
Auch für die Organisation des MDC 2009 war der Auftakt eine wertvolle Standortbestimmung. Danke an alle Fahrer, Organisatoren, Sponsoren und Helfer.