Am vergangenen Sonntag wurde der Auftakt zum „bIEHLER Mitteldeutschlandcup-XC 2014“ im Bautzener Humboldthain ausgetragen. Der große Kontrast zum Vorjahr - 15 Grad, Staub und schnelle Strecke - statt Schneematsch und Schlamm, sowie die Bekanntheit des Rennens lockten 254 Fahrer an den Start. Überwiegend aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen aber auch zunehmend aus Polen, Tschechien und Schweden kommen Sportsfreunde angereist.
Dem wachsenden Anspruch der Serie und der Entwicklung der Sportart schritt zu halten, ist Herausforderung an die Gastgeber, die sie ohne vielerlei Hilfe durch lokale Sponsoren und Partner dem Cup nicht genügen könnten. Aktuell zwangen Einschränkungen im Gelände zur Variation der Heimstrecke. Gleichzeitig wurden Anregungen aus anderen Rennen mit Einfallsreichtum in neue Varianten der 3-km-Runde umgesetzt. Für zwei anspruchvollere Stellen im Kessel und in den Steinbruch gab es eine weitere aber vereinfachte „B-Linie“.
Um 9:30 Uhr konnte es losgehen. Die lizenzierten Herren ab 30, genannt Masters, eröffneten in zwei Alterklassen den Tag. Deren Rennen war für eine Dauer von einer Stunde ausgeschrieben. Damen und Jugend-Fahrer U17 nahmen mit je 2 Minuten Abstand ihre kürzeren Rennen auf. Leider verletzten sich fast zeitgleich eine Dame in ihrem Rennen und ein Elitefahrer bei der Streckenbesichtigung nach missglücktem Sprung am „Drop-Down“ im Kessel. Beiden wünschen wir gute Besserung - ein sehr schlechter Saisonstart.
Den Siegerpokal des Damenrennens nahm Sandy Trautmann (Weißenfels) nach 45 Minuten Fahrt entgegen und ließ sich dazu von der Chemnitzerin Daniela Storch und Theresa Wolfrum gratulieren. Alle im Rennen verbliebenen Damen haben vier Runden absolviert.
Im Rennen der Masters 1 ging es sofort zur Sache: Die Lokalmatadoren Silvio Hauschild und der amtierende Deutsche Meister Lutz Baumgärtel versuchten ihren Heimvorteil zu nutzen. Sie initiierten gleich zu Beginn des Rennens eine Spitzengruppe. Zu viert ging es in die nächsten Runden. Sowohl ein Ausreißversuch von Silvio Hausschild als auch einige von Lutz Baumgärtel kosteten Kraft, wurden immer wieder vereitelt. Die technischen Abschnitte im Kurs reichten nicht aus um die entscheidende Lücke zu reißen. So sollte die Entscheidung in den letzten Runden fallen. Als Sebastian Golz seinerseits das Tempo erhöhte, musste Lutz abreißen lassen. Die verbleibenden Drei machten die Podiumsplatzierungen unter sich aus. Silvio hatte leider das Nachsehen, belegte Platz drei. Dennoch ein Erfolg für den Bautzener. Den Sieg holte sich Sebastian Golz vor Jan Bretschneider.
Das Rennen der „alten“ Herren (Masters 2-4) gewann der inzwischen hier schon gut bekannte „Alte Schwede“ Gunnar Töjren elegant und locker vor Rico Leistner und Holger Koßack.
Gegen 11:20 Uhr wurden die Herren zu Ihren 75-Minuten-Rennen auf die Runde gebeten. Vom Start weg wurde sehr hohes Tempo gefahren, so daß die Kommissäre nach der ersten Durchfahrt eine 7-Runden-Distanz festlegten. Unser tschechischer Gast Jan Stroz (IVAR CS Author Team Mladá Boleslav) konnte erst gegen Rennende einen deutlichen Abstand zwischen sich und die hiesigen Spitzenfahrer Marco Schätzing und Tommy Galle legen. Nach einer Stunde Fahrt mit Rundenzeiten von etwa 9 Minuten waren auch die Elitefahrer am Limit. Auf den Plätzen bis 10 lagen in der Schlussrunde alle im Vorderfeld rund 20 Sekunden auseinander und verteidigten so schnell wie nötig fahrend nur noch ihre Positionen, der Bautzener Florian Schön erfolgreich die Vierte. Gut so.
Der eigene Vereinsnachwuchs war ab 13 Uhr wieder zu Gange. Auf entschärfter Runde zunächst die U15-Schüler. In diesem Feld wollten Franz Wiedemann und Titus Rehor ihren Erfahrungsschatz bereichern und vor unerwartetem Medieninteresse mit respektablen Ergebnissen bestehen. Dazu gehört neben dem körperlichen Einsatz auch etwas Glück. Beide hatten auch Bodenkontakt und waren nicht zufrieden.
Recht froh dürften unsere Vertreter in den Alterklassen U11 und U13 heimfahren: Konstantin im allerersten Wettbewerb unbekümmert in der Feldmitte. Anna bei den U13-ern, mit unterlegenem Rad, fehlte nicht viel dorthin. Ein Ansporn zum weiter Üben. Für diese Kinderrennen war im Wald eine 1,5-km-Runde und ein „Führhase Silvio“ gefunden worden.
Für die gegen 15 Uhr beginnenden Hobbyrennen ab 16 wurde die Standardstrecke aus Sorge um die Gesundheit der uns zum Teil unbekannten Fahrer etwas vereinfacht. Das Echo bei den Fahrern war geteilt. Egal, so gab es bei diesen Fahrern keine folgenschweren Stürze mehr. Die Zuschauer sahen auch so imposante Felder in den Rennen.
In den inzwischen auch international besuchten Fun-Rennen trifft man ehemalige Lizenzfahrer wieder. Durchaus noch mit reichlich Biss und guten Rädern. Die schnellsten dieser 75 Fahrer Marcel Stein, Marco Häntzschel und Konstantin Schade absolvierten ihre vier Runden in unter 39 Minuten, also kaum langsamer als die Lizenzfahrer und sollten über Lizenzen nachdenken.
Bei den Senioren-A-Klasse (Fun) behauptete sich Gabriel Gilbert in 40:49 min. über 4 Runden dicht vor Robert Kühn und Manuel Stein. Für den Erfurter Sieger der Senioren-B, Rolf Horvarth, hätte es bei den Jüngeren noch zu Platz 6 gereicht.
Etwa 500 Gäste und Zuschauer erlebten den Saisonauftakt in Bautzen. Den von weit her angereisten Sportlern und Betreuern haben wir ein solide vorbereitetes Mountainbike-Rennen bieten können. Vielen Dank an die stark geforderten Streckenbauer, die ganztags beanspruchten Helfer und Streckenposten, alle Sponsoren und die vielen Zuschauer.
Besonderer Dank gilt den Gastgebern des FSV Budissa, die schon im Vorfeld vieles für unser Rennen taten und die Bewirtung bewerkstelligten.