Berichte

38. Bautzener MTB-Rennen im Humboldthain

Geschrieben von Michal Nuck, 4. April 2016

Erfolgreiche Jubiläumsveranstaltung Bautzener Mountainbiker

Ein Großschönauer Gastgeschenk zum Jubiläum

Am vergangenen Sonntag, 25 Jahre nach seiner Premiere, war die Strecke im Bautzener Humboldthain wieder perfekt angerichtet, um in die neue Saison zu starten. Der Bautzener Radsportverein hatte bei schönstem Frühlingswetter zur 38. Austragung des Cross-Country-Rennens geladen. Leider war die Teilnehmerzahl etwas kleiner als erhofft, was wohl vor allem der Tatsache geschuldet ist, dass in diesem Jahr die Wettkampfserie des Mitteldeutschlandcup nicht in gewohnter Weise stattfindet. Das war aber auch schon der einzige Wermutstropfen, sollten sich doch die einzelnen Wettkämpfe für die Fahrer des Gastgebers sehr erfolgreich entwickeln. Denn Anfang machten am Vormittag die Lizenzfahrer. Zuerst die Mastersklassen (ab 30 Jahre bis 50), die aufgrund des kleinen Feldes gemeinsam gestartet wurden, danach die der Jugend U17 und der Damen, die jeweils zeitversetzt ins Rennen gingen. Das Seniorenfeld über 6 Runden blieb lange eng beisammen, wobei sowohl Lutz Baumgärtel als auch Silvio Hauschild Akzente setzen konnten. Baumgärtel musste sich schließlich bei den Masters 1 nur Patrick Oettel (Bikestore Racing) geschlagen geben, Dritter wurde Patrick Scholze (Bad Bikers MTB-Sport).

Kurz nach dem Bautzener kam Silvio ins Ziel und sicherte sich damit den Sieg der Masters 2–4 vor Mirko Gräßler (RSV Schwarzenberg) und Jan Brettschneider (Team Procycle).

Bei der U17-Jugend setzte sich der Schwarzenberger Simon Weinert vor Christian Rieger (RadUnion Halle) und Benedikt David Bürmann (Bad Bikers MTB-Sport) durch. Franz Wiedemann und Titus Rehor vom RSV Bautzen schlugen sich als Aufsteiger in der neuen Altersklasse wacker und belegten die Plätze 7 und 11. Die Damen hatten 4 Runden zu absolvieren. Hier stand zum Schluss mit Daniela Storch (Scott Bike24 MTB Team) ein bekanntes Gesicht auf dem obersten Podest, wobei ihr jedoch die Weißenfelserin Sandy Trautmann lange auf den Fersen blieb. Den bronzenen Pokal konnte die Jugendfahrerin Johann Kreis (White Rock e. V. Weißenfels) in Empfang nehmen. Das bundesoffene Hauptrennen der Elite- und U23 Fahrer über 8 Runden entwickelte sich zu einer Ein-Mann-Show. Der Bautzener Florian Schön setzte sich früh von allen Kontrahenten ab und fuhr dann mit gleichmäßigen Zehn-Minuten Runden ungefährdet den zweiten Heimsieg des Tages ein. Zweiter wurde Sascha Schrammel (CEP Racing Team) vor Christoph Hopp (r2-bike). Zur gleichen Zeit waren in der Klasse U19 Robby Hädicke und Richard Ullrich für den RSV Bautzen unterwegs. Mit den Plätzen 7 und 9 reichte es für beide noch nicht bis ganz nach vorn. Das Podium belegten der Hallenser Immanuel Ries vor Pascal Söhner (Weißenfels) und Moritz Dehne (Marienberg).

Zum späten Mittag durften die Kinder auf die teilweise entschärfte Strecke. Die Starterfelder der U15, U13 und U11 waren erfreulicherweise recht groß und überall waren auch die rot-weißen Trikots des Gastgebers vertreten. Für Thorben Thaul und Anna Graff (beide U15), Konstantin Pistrujew, Johann Müller (beide U13) sowie Sarah und Lisa Graff ging es vor allem ums Ankommen – das gelang dem “Hasen” Frank Herwig, der das Führungsfahrzeug pilotierte, leider nicht ganz. Wir wünschen gute Besserung. Bei den U15-Fahrern konnte Leon Möller (FAST Zweirad Haus) das Dresdener Trio Franz Fröhlich, Theodor Günther und David Philippi hinter sich lassen, während bei der U13 und U11 vor allem die Schwarzenberger und Altenberger zeigten, das dort erfolgreiche Nachwuchsarbeit geleistet wird. Die Geschwister Hannes und Simon Degenkolb durften jeweils auf oberste Podest klettern, während Natalie Kaufmann, der Großschönauer Hannes Hoffmann (U13) sowie Collin Rudolph und Pepe Albrecht (U11) die Stufen daneben erklommen.

Den Abschluss bildeten die recht gut besuchten Hobbyrennen über 4 Runden, die für die heimischen Fahrer ebenfalls erfolgreich verliefen. Bei den Herren gab der Bautzener X-Terra-Triathlet Stephan Radeck ein Stelldichein in der Heimat und ließ die Konkurrenz deutlich hinter sich. Am nächsten kamen ihm Christian Teichmann und Jonas Hummel. Mit Maik Petzold nahm ein weiterer ehemaliger Spitzentriathlet, diesmal für den RSV Bautzen startend, die Strecke unter seine Stollenreifen. Für ihn reichte es bei den Senioren A zum Bronzerang hinter Robert Kühn und Gilbert Gabriel. Etwas dahinter kam Michael Nuck als Siebter ins Ziel. Bei den älteren Senioren B lieferten sich René Dutschke vom TSV Großschönau und Sven Graupe (Berliner TC) ein Kopf-an-Kopf-Rennen, welches René knapp für sich entschied. Mit Mario Dolecek komplettierte ein weiteres bekanntes Gesicht das Podest. Erfreulicherweise konnte in diesem Jahr ein separates Hobby-Damenrennen durchgeführt werden, sodass sich RSV-Fahrerin Katharina Hähnel nicht so einsam fühlen musste wie noch im vergangenen Jahr. Gegen die Zittauerin Susann Arndt war jedoch an diesem Tag kein Kraut gewachsen, dennoch sprang Silber vor der Neukircherin Katja Zimmer heraus.

Schön, wenn sich dieses Damenrennen künftig dauerhaft ins Programm nehmen ließe. Für den rundum gelungenen Wettkampftag sorgten zahlreiche helfende Hände – allen über fünfzig Streckenbauern, Streckenposten, Sanis, Kampfrichtern, Helfern und natürlich auch den Sponsoren gilt unser Dank.

RSV Bautzen e.V. - M. Nuck

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So endete unser Bericht an die ostsächsische Lokalpresse. Verbandsintern ist anzufügen, daß uns die Fahrerzahlen mancher Felder enttäuschten. Z. B. sind 14 Nennungen für ein bundesoffenes Männerrennen, davon dann 10 am Start ein teurer Schmerz. Die 8 Runden des einheimischen Siegers knapp unter 10 Minuten zeigen uns: Klasse war doch da. Allerdings sind die schnellsten Fun-Fahrer und -fahrerinnen nicht so weit weg. Der Cross-Triathlet Stefan Radeck (10:02 min) und auch Susann Arndt im schnell noch zusammen getrommelten Hobby-Frauenfeld hätten laut ihrer Rundenzeiten mit auf dem Podest der „Lizenzer“ stehen können. Hut ab!.Dann aber mal nachgefragt „Warum keine Lizenz?“ wird diese oft als KO-Kriterium für die Teilnahme an MTB-Marathons genannt. Daß Radrennsportler Rennen fahren wollen und gezwungener Weise nehmen was sich noch anbietet, leuchtet ein. Weniger verständlich ist, weshalb man den oft sehr schönen Marathonveranstaltungen keinen „Jedermann“-Status geben kann? In der aktuellen Situation vergraulen –ungewollt- die semiprofessionellen Hobbies die sich nicht so recht trauenden wirklichen Anfänger vom Start der Hobbyrennen. Folge: Die wenigen verbliebenen XC-Rennen werden schlechter besucht als es die Menge der MTB-Interessierten hergäbe und sind dadurch wirtschaftlich bedroht. Die Fixkosten der Rennen sind u.a. durch Ansprüche an moderne Zeitmesstechnik und Eventgedöns gestiegen. Vieles dabei ist auch verständlich, Sponsoren wollen sich schließlich zeigen. Aber wohin geht die Reise? Bei schlecht besuchten Rennen jedem Fahrer am Start mehr als 50% Sponsorengeld auf sein vom BDR-Regelwerk gedeckeltes Nenngeld draufzulegen, um das Rennen zu ermöglichen, ist ein Alarmzeichen. Wir sehen den Verband gefordert, die Regularien zu prüfen. Die Realitäten warten nicht.  P. H.