Berichte
17. Offene Kreismeisterschaften im Bergfahren und Lausitzcuprennen
17. Juni 2017
Geschrieben von Michael Nuck
Wenig sommerlich
und kühl präsentierte sich der vergangene Samstag in Cunewalde, als der
Radsportverein Bautzen e.V. zum inzwischen
17. Mal zur „Offenen Kreismeisterschaft im Bergzeitfahren“ lud.
Gleichzeitig gab der asphaltierte Streitbuschweg hinauf zum Czorneboh,
welcher tags zuvor noch gereinigt wurde, seinen Einstand als
Wett-kampfstrecke in den Lausitzcup, als Ersatz für den traditionellen
Oberguriger Straßen-preis, der nicht mehr durchgeführt werden kann. Für
die Organisatoren war es herausfordernd, zwei Rennen in einem zu
vereinen und das Bergrennen zu vergrößern und aufzuwerten. So wurde ein
neues Wettkampfformat ausprobiert: Zunächst mussten alle Teilnehmer die
4,2 km lange Strecke mit zu überwindenden 266 Höhenmetern hinauf zum
Berggasthof als Einzelzeitfahren absolvieren. Die hier erzielten Zeiten
entschieden dabei über die Kreismeistertitel in allen Altersklassen.
Danach begaben sich die 20
schnellsten Jedermänner der Herren (U40) und die 10 schnellsten der
Senioren2 (U50) noch einmal hinab zum Start, um in einem
Massenstartrennen den Sieg beim Lausitzcuprennen auszufahren.
Unser Erfolg: Trotz einer zeitgleichen Veranstaltung in Dresden war
unser Bergrennen erheblich besser als die vergangenen Austragungen
besucht, ebenso gestiegen ist das Niveau vor allem
in den teilnehmerstarken Altersklassen der Herren und Senioren. Beim
angekündigten Modus sollte auch Taktik eine gewisse Rolle spielen.
Das betraf jedoch nicht die jüngsten Sportler. Die Schüler ab der
Altersklasse U13 gaben vom Start weg alles und konnten mit teils sehr
guten Leistungen überzeugen. Bei den jüngsten stach Elia Marcellino vom
Seifhennersdorfer SV heraus, der in 17:12 min. alle anderen deutlich
distanzierte. Hinter ihm konnte sich Johann Müller vom gastgebenden
Verein über den zweiten Platz vor dem nächsten Seifhennersdorfer Dorian
Brendel freuen. Doch auch der viertplatzierte Florian Bachran (Post SV
Görlitz) darf zufrieden sein, hatte er doch mit zwei Jahren
Altersrückstand nur knapp das Podest verfehlt. In der Klasse U15 waren
leider nur zwei Bautzener am Start – hier setzte sich Thorben Thaul in
15:25 min. vor Konstantin Pistrujev durch und durfte sich über seinen
ENSO-Pokal freuen. Überraschend stark zeigte sich der Lokalmatador Franz
Wiedemann in der Klasse U17. Seine Siegerzeit von 12:28 min. hätte ihm
auch einen vorderen Platz bei den Herren beschert. Nur wenig langsamer
war Julius Kumschließ vom Dresdener SC (12:52 min.), Dritter wurde mit
Titus Rehor wieder ein heimischer Fahrer.
Für die Damen sowie die Senioren Ü50 und Ü60 ging das Zeitfahren in die
Lausitzcup-Wertung ein. Vor allem die Dresdener Sportlerinnen zeigten
ihre Klasse. Mit neuer Streckenbestzeit von 13:44 min. siegte Franziska
Reinfried (Picardellics Velo-Team) vor Teamkollegin Sandra Reinfried und
Katja Winkler (DSC) und durfte sich somit gleich über zwei Pokale
freuen, die das Betonwerk Schuster gestiftet hatte.
Bei den älteren Senioren, die im Lausitzcup gemeinsam gewertet
werden, gab es einen packenden Zweikampf zwischen den jeweiligen
Altersklassensiegern Thomas Kensy (Senioren 3, RSV Einheit Lübben) und
Klaus-Peter Dreger (Senioren 4, RK Endspurt 09 Cottbus). Am Ziel
trennten beide ganze zwei Sekunden zugunsten des Älteren (12:50 min.),
der sich somit die volle Punktzahl im Lausitzcup der Ü50 holte. Zweiter
der Senioren 3 und somit Dritter in der Lausitzcupwertung wurde Matthias
Krüger vom RSV Gröditz. Darüber hinaus erkämpfte sich den bronzenen Rang
der Kreismeisterschaft der Senioren 4 Klaus Herzog für den RSV Bautzen.
Bei den Herren war die Konstellation schwieriger. So versuchten
einige Lausitzcup-Fahrer im Zeitfahren Kräfte zu sparen, um im
anschließenden Massenstart noch möglichst ausgeruht zu sein. Andere wie
Florian Jung (RSC Nordsachsen) als Lizenzfahrer waren für den Lausitzcup
nicht startberechtigt und konnten somit schon beim Zeitfahren an ihre
Grenzen gehen. Und so wurde er Kreismeister in 11:47 min. knapp vor
Hannes Wanta (Easy-Tours Cycling Team) und Zoltan Senczyszyn (RK
Endspurt 09 Cottbus). Letzterer jedoch war offensichtlich mit
angezogener Handbremse gefahren und zeigte im Massenstart-Finale sein
ganzes Können. Er distanzierte alle anderen Fahrer deutlich und blieb
mit 10:57 min. als erster Fahrer überhaupt unter der bisher unerreichten
11-Minuten-Marke. Doch auch die Zweit- und Drittplatzierten Alexander
Angierski (Post SV Görlitz) und Michael Scheibe (Picardellics Veloteam)
konnten ihre Zeiten aus dem Zeitfahren noch einmal deutlich verbessern.Bei
den Senioren 2 wurde weniger taktiert. Gilbert Gabriel (DIE
FAHRRADKETTE) behielt in beiden Rennen die Oberhand, wurde Kreismeister
und konnte seine Führung im Lausitzcup mit dem Sieg in 11:40 min.
ausbauen. Ihm gleich tat es Silvio Hauschild vom gastgebenden Verein,
der jeweils einige Sekunden später ins Ziel kam. Nur die beiden dritten
Plätze gingen an verschiedene Fahrer. Während Robert Köhler (ILB
Graakjaer Cycling Team) im Zeitfahren glänzte, konnte sich Mario Graff
vom RSV Bautzen im Massenstartrennen deutlich steigern und fuhr auf den
dritten Platz beim Lausitzcup.
Obgleich der etwas komplizierte Modus wohl bei einigen zu Fragen und
Unsicherheiten führte, können die Veranstalter auf einen insgesamt
gelungenen Wettkampf zurückblicken, zu dem neben den Helfern und treuen
Sponsoren auch das „Kleine Kulturhaus“ und der Berggasthof Czorneboh
beitrugen, die als Organisationsbüro bzw. Siegerehrungsstätte zur
Verfügung standen und für die Verpflegung sorgten. Großen Dank auch an
die Gemeinde Cunewalde und das Betonwerk Schuster für Ihre beispielhafte
Unterstützung. Auch an alle kooperativen Behörden.
Radsportverein
Bautzen e.V. – Letzte Änderung am 19. Juni 2017