Traditionell am 3. Oktober führen die sächsischen Radsportler ihre Landesverbandsmeisterschaften im Bergfahren als Saisonausklang durch. Für den Feiertag hatte der RSV 54 Venusberg zu diesem Zweck in das erzgebirgische Waldkirchen eingeladen um in allen Altersklassen ab den Schülern U13 die besten Bergfahrer zu ermitteln.
Bei nicht mehr ganz optimalen Wetterverhältnissen versuchen bei dieser Gelegenheit oft diejenigen noch einen Erfolg zu landen, denen aus irgendwelchen Gründen der ganz große Erfolg in der ablaufenden Saison versagt geblieben ist.
In je zwei zu fahrenden Läufen auf einer nur 2,1 km langen aber sehr steilen Strecke wird oft das letzte gegeben und die Bergspezialisten setzen sich fast immer durch.
Der erste Lauf wird mit Massenstart ausgetragen. Beim Zweiten dürfen nur die besten 15 zum Start und werden nach der aus den Skilanglauf übernommenen „Gundersenmethode” mit den Zeitrückständen des ersten Laufes gestartet.
Große und schwere Fahrer, die Sprinter, erreichen den Finallauf der besten fünfzehn nur selten. Diese Besonderheiten sollten den schlank gewachsenen Bautznern Claus Gruhl (Masters 2) und Norbert Herkner (U 15) entgegenkommen und so rechneten sich beide gute Chancen aus. Norbert kam mit 3 s Rückstand als dritter aus dem ersten Lauf, den Toni Brettschneider zeitgleich mit Eric Bothe gewonnen hatte.
Claus gewann seinen 1. Lauf deutlich, da sollte doch nichts mehr dem ersten Meistertitel 2005 entgegenstehen?
Leider reichte er für den Jugendfahrer Danilo Krause nicht ganz. Als 20. von 35 Fahrern musste er beim Finallauf zuschauen, brauchte als Debütant aber nicht unzufrieden zu sein.
Norbert fieberte derweil noch dem Finalstart entgegen. Drei Sekunden sollte man doch noch aufholen können. In der Hälfte des Anstieges hatte Norbert tatsächlich zur Spitze aufgeschlossen. Das hatte aber Kraft gekostet. Im Schlussspurt setzte sich dann Toni Brettschneider (Zwickau) in 6:25 min vor Erik Bothe (SC DHfK Leipzig) und Norbert Herkner durch. Aus den 3 Sekunden Rückstand waren 8 geworden. Der Abstand zum vierten war mit 22 s allerdings schon beträchtlich.
Claus Gruhl wurde in seinem zweiten Lauf nicht mehr voll gefordert und sicherte sich in 7:24 min mit beruhigendem Vorsprung den Titel.