Das von der Gemeinde Obergurig und dem Radsportverein Bautzen e.V. seit 2004 ausgetragene Rennen war auch in diesem Jahr bestens vorbereitet. Wetter und Starterzahlen bleiben wohl immer etwas ungewiss. Leider fehlte uns in diesem Jahr das ganz große Glück. Höherklassige Rennen in den Nachbarbundesländern waren wegen der Fußball-WM in den Mai vorverlegt worden. Dadurch wurden besonders die Elitefahrer in den Harz und nach Brandenburg gelockt. Obergurig konnte so nicht die erhoffte Starterzahl vom Vorjahr erreichen. Schade, aber insgesamt sind die 289 gestarteten Fahrer noch eine ansehnliche Zahl.
Punkt 9 Uhr begann das Rennen Nr. 1, das der Senioren, auf dem 7 km langen Dreieckskurs zwischen Obergurig, Schwarznaußlitz, Singwitz und Neuboblitz. Um den Altersunterschied der drei Seniorenklassen zu berücksichtigen, wurden diese in drei Gruppen mit je 1,5 min Abstand gestartet. Die Vorgabe war gut gewählt. Das Rennen blieb lange offen. Die jüngeren (Senioren 2) mussten lange kämpfen um die Zeitvorgabe wettzumachen. Üblicherweise wird dabei viel taktiert. Wer die Nerven verliert fährt mit viel Kraftaufwand die Lücke zu und muss möglicherweise im Zielspurt dafür büßen! In Obergurig schauten die Renner auf den einheimischen Sachsen-Vizemeister Claus Gruhl: Er möge doch bitteschön fahren, wenn er hier gewinnen will! In der vorletzten Runde empfahlen sich dann Mike Zwingenberger (Leipzig) und Uwe Hecht (Eisleben) und aus dem zwischenzeitlich vereinigten Feld und machten den Sieg unter sich aus. Claus sicherte sich aus dem Spurt des Feldes den sechsten Platz. Dreißig Fahrer hatten das Ziel in Wertung erreicht.
Das zeitgleich stattfindende Schülerrennen über 28 km war gut besetzt, fand aber leider ohne Bautzener Beteiligung statt. Der Siegerpokal der Victoriaversicherung ging an Daniel Möckel nach Plauen.
Im Jugendrennen hatten die RSV-Fahrer Daniel Pötschke und Norbert Herkner zu zeigen, wie sie sich schon in der neuen Altersklasse eingewöhnt haben. Beide hatten keine Mühe, das Tempo des Feldes mitzugehen. Im Zielspurt allerdings langte es noch nicht für ganz vorne. Der Sieg ging nach Chemnitz zu Falk Dressel.
Für die Männer hatte der Veranstalter zwei getrennte Rennen ausgeschrieben. Die Leistungsklassen „KT/A/B” sollten 15 Runden und die Leistungsklasse „C” 12 Runden absolvieren. Dazu waren alle 4 Runden Bergwertungen nach dem 15%-Anstieg am Ortsausgang Obergurigs vorgesehen. Wegen der ungenügenden Beteiligung der Elite „KT/A/B” wurde entschieden, ein gemeinsames Rennen mit Zeitvorgabe für die „C”-Klasse über 94 km zu starten. So etwas trifft erwartungsgemäß nicht nur auf Verständnis. Wir hoffen, künftig eine so unpopuläre Entscheidung vermeiden zu können.
Der Rennverlauf war zunächst durch eine gemeinsame und energische Verfolgungsjagd der Elitefahrer „KT/A/B” geprägt, die die gewährte Zeitvorgabe der „C-Fahrer” für zu hoch angesehen hatten. Die „C-Fahrer” wiederum waren sich ihrer Sache wohl auch nicht sicher und hielten lange dagegen. So vermischten sich die Felder erst in der fünften Runde. Danach suchten immer wieder kleine Gruppen ihr Heil in der Flucht, was das Tempo hoch hielt und am Feldende Tribut forderte. Alle Ausreißer waren in der zwölften Runde gestellt aber das ursprünglich 75 Fahrer starke Feld zur Hälfte dezimiert. Vor dem Schlussspurt konnten sich Weber, Heinicke, Weichel und Knop leicht absetzen und passierten in dieser Reihenfolge das Ziel. Für den jungen Rothenburger Rene Weber der erste Männersieg in der Heimatregion.
Ab 15 Uhr gehörte den Hobbyrennern der „Jedermannklasse” die Strecke. Dreißig Fahrer und Fahrerinnen wurden in der Startaufstellung erst einmal von einem kräftigen Regenschauer begossen, bevor sie Ihre Rennen absolvierten. Eddy Küchler und Mario Graff sorgten dafür, dass Bautzener Trikots doch noch auf dem Siegerpodest zu sehen waren.
Der endgültige Abschluß der Veranstaltung war den ganz jungen Sportlern des Kreises Bautzen mit dem Kinder- und Jugendspielen vorbehalten. Auf einer verkürzten 3 km-Runde wurde um die Urkunden, Medaillen und Sachpreise gefahren. Leider fanden dafür nicht allzuviele Interessenten den Weg nach Obergurig.
Der RSV Bautzen e.V. bedankt sich auch im Namen der Aktiven für die geleistete Hilfe der Spender und Sponsoren sowie der Gemeindeverwaltung Obergurig, aber besonders für den unverzichtbaren Einsatz der Feuerwehrleute und der Polizei an diesem doch gelungenen Renntag.