Das von der Gemeinde Obergurig und dem Radsportverein Bautzen e.V. seit 2004 ausgetragene Rundstreckenrennen war auch in diesem Jahr bestens vorbereitet. Leider blieben wegen der Konkurrenz höherklassiger nationaler Rennen in Nachbarländern die Starterzahlen etwas ungewiss. Besonders die Elitefahrer wurden in den Harz und nach Berlin gelockt. Vor diesem Hintergrund sind die insgesamt 259 in Obergurig gestarteten Fahrer noch eine ganz ansehnliche Zahl.
Kurz nach 9 Uhr begann das Rennen Nr. 1, das der Senioren, auf dem 7 km langen Dreieckskurs zwischen Obergurig, Schwarznaußlitz, Singwitz und Neuboblitz. Um dem Altersunterschied der drei Seniorenklassen auszugleichen, wurde das Feld in drei Gruppen mit je 1,5 min Zeitvorgabe gestartet. Dadurch blieb das Rennen lange offen. Die jüngeren (Senioren 2) mussten kämpfen um die Zeitvorgabe wettzumachen. Üblicherweise wird dabei viel taktiert. Wer die Nerven verliert fährt mit viel Kraftaufwand die Lücke zu und muss möglicherweise im Zielspurt dafür büßen! In Obergurig schauen die Renner üblicherweise auf den einheimischen Claus Gruhl: Er möge doch bitteschön fahren, wenn er hier gewinnen will. Wir spurten dann vorbei! Dieses Mal pokerte Claus sehr lange. Alleine war die Lücke zu den vorausfahrenden nicht zu schließen und die Mitfahrer zögerten auch. Gewinner dieses taktischen Spieles waren die Senioren-3-Fahrer Klaus-Dieter Scholz (Lok Schöneweide) vor Günter Gottlieb (Plüderhausen) und Günter Weißpflog (PSV Chemnitz). Claus sicherte sich aus dem Spurt des Feldes den elften Platz. Achtunddreißig Fahrer hatten das Ziel in Wertung erreicht.
Zeitgleich fand das Schülerrennen U15 über 28 km statt. Das Feld war gut besetzt, aber leider ohne Bautzener. Alle 30 Fahrer erreichten das Ziel. Den Siegerpokal der Victoriaversicherung durfte Lucas Stürzenbecher mit zu den Zehlendorfer Eichhörnchen nach Berlin nehmen.
Das Juniorenrennen über 9 Runden nahmen 48 Fahrer, darunter drei Bautzener ohne Favoritenbürde auf. 34 Junioren erreichten das Ziel. Danilo Krause und Markus Schmidt belegten die Plätze 17 und 18.
Im Jugendrennen musste der RSV-Fahrer Norbert Herkner alleine zeigen, wie er mit dieser taktischen Konstellation zurechtkam. Jeden Ausreißversuch zu parieren ist unmöglich. Also konnte der Zwenkauer Phillip Dörr etwas enteilen, wurde allerdings im Zielspurt des Feldes fast wieder erreicht. Norbert erspurtete dabei Rang drei. Zweiter wurde der CPSV-Fahrer Michael Mickoleit.
Für die Männer hatte der Veranstalter zwei getrennte Rennen mit der Option der Zusammenlegung ausgeschrieben. Die Leistungsklassen „KT/A/B” sollten 15 Runden und die Leistungsklasse „C” 12 Runden absolvieren. Wegen der ungenügenden Beteiligung der Elite „KT/A/B” wurde entschieden, ein gemeinsames Rennen mit 90 Sekunden Zeitvorgabe für die „C”-Klasse über 12 Runden (91 km) zu starten.
Der Rennverlauf war zunächst durch eine noch zögerliche, aber zurRennmitte plötzlich energische Verfolgung der Elitefahrer „KT/A/B” geprägt. Der lange konstant gebliebene 90-Sekundenabstand, war innerhalb der Runden 6 und 7 aufgeholt. Die Felder vermischten sich zu einem, das mit neuer Aufteilung gleich wieder zerriss. In dieser Rennphase lagen die Rundenzeiten unter 10:30 min. Danach suchten immer wieder kleine Gruppen ihr Heil in der Flucht aus dem ersten Teil des Feldes, was das Tempo hoch hielt und am Feldende Tribut forderte. Alle Ausreißer waren in der neunten Runde gestellt, das ursprünglich 69 Fahrer starke Feld fast auf die Hälfte dezimiert. Zwei Runden vor Schluss konnte Sven Forberger etwas entkommen und wurde von seinen DSC-Kollegen abgeschirmt. Die Fahrt des Feldes wurde jetzt langsamer und Svens Vorsprung wuchs auf eine Minute. Leider musste sich jetzt auch der einheimische Mathias Hirsch der DSC-Stallregie unterordnen und auf den Spurt des Feldes hoffen. Wieder nichts mit Heimsieg. Die Zielanfahrt ist in Obergurig wegen der scharfen Rechtskurve nicht einfach und erfordert einigen Mut. Die Sprintvorbereitung lief für die DSC-Fahrer zwar nicht optimal aber die Plätze 4, 5 und 8 belegten die Dominanz dieser Mannschaft beim 4. Oberguriger Straßenpreis.
Ab 15:20 Uhr gehörte den Hobbyrennern der „Jedermannklasse” die Strecke. 62 Fahrer und 8 Fahrerinnen gaben nicht nur in der Startaufstellung ein imposantes Bild ab und belegen, dass diese Szene auflebt. Eddy Küchler sorgt bei solchen Gelegenheiten zuverlässig dafür, dass das Bautzener Trikot auf dem Siegerpodest zu sehen ist.
Der endgültige Abschluss der Veranstaltung war den ganz jungen Sportlern des Kreises Bautzen mit dem Kinder- und Jugendspielen vorbehalten. Auf einer verkürzten 3 km-Runde wurde um die Urkunden, Medaillen und Sachpreise gefahren. Leider fanden dafür nicht allzuviele Interessenten den Weg nach Obergurig.
Der RSV Bautzen e.V. bedankt sich auch im Namen der Aktiven für die geleistete Hilfe der Spender und Sponsoren sowie der Gemeindeverwaltung Obergurig, aber besonders für den unverzichtbaren Einsatz der Feuerwehrleute und der Polizei an diesem gelungenen Renntag.