Berichte

8. Oberguriger Straßenpreis am 29. Mai 2011

Geschrieben von Stefan Krause, 30. Mai 2011

Ein verbissener U 40-ger beim Zielspurt Mit der 8. Austragung des „Oberguriger Straßenpreises“ konnten am vergangenen Sonntag die Gemeinde Obergurig und der Radsportverein Bautzen e.V. den Weg ihres inzwischen etablierten Straßenradrennens fortsetzen. Das seit 2004 ausgetragene Rundstreckenrennen war 2011 erstmalig Austragungsort sächsischer Landesmeisterschaften in drei Altersklassen. Insgesamt 259 Fahrer gingen an den Start.

Die mittlerweile traditionelle 7 km lange und relativ schwierige Dreiecksstrecke zwischen Obergurig, Schwarznaußlitz und Singwitz, zeigte in diesem Jahr seit langem wieder einmal was den Fahrern hier bei Wind abverlangt wird. Der starke Wind auf „der Schleppe“ brachte den einen oder anderen Fahrer an seine Grenzen.

Die Integration in die Rennserie „Jedermann Lausitz“ brachte schon 2010 Neuerungen mit sich. Zum einen wurden drei der immer beliebter werdenden Jedermannrennen auch in Obergurig veranstaltet, zum anderen wurde dadurch eine moderne Rennauswertung mit Zielkamera möglich.

Leider konnten durch uns auch 2011 Terminüberschneidungen mit anderen Radsportveranstaltungen nicht verhindert werden. Am deutlichsten zeigte es sich am Meldeverhalten der Nachwuchsklassen. Das gesondert vorgesehene Juniorenrennen musste vorab schon gestrichen werden weil nur 3 Fahrer gemeldet hatten. Sie kamen trotzdem nach Obergurig und ermittelten ihre Platzierungen innerhalb des Rennens 6, dem der Jedermänner U40, der sportlich Anspruch dürfte dort recht hoch gewesen sein.

Punkt 9:00 Uhr begann der Renntag mit den Lizenzrennen für Senioren in drei Altersklassen der Senioren 2 bis 4. In diesem Rennen über 7 Runden gingen drei unterschiedlich alte Fahrergruppen in einem nach Reglement errechneten Abstand von 1:38 min kurz hintereinander auf die Strecke um die Gesamtsieg und die Altersklassenwertung der Sachsenmeisterschaft zu bestimmen. Da ist Taktieren gefragt: Wer unterwegs zuviel investiert ist bei der Spurtentscheidung platt. Zu lange mit der Aufholjagd warten, ist auch falsch. Das Rennen lief so, dass die zum Schluss gestarteten jüngsten (Senioren 2) die sehr forsch fahrende Gruppe der Senioren 3 nicht einholen konnte, diese aber wiederum die zuerst gestarteten (Sen. 4) schon in der ersten Runde eingeholt hatten. Ein Feld mit allen Seniorenfahrern bildete sich zu keiner Zeit. Schlussendlich setzte sich der Chemnitzer Christian Weinhold vor Marco Großegger und Günther Weißflog - alle Sen. 3 - als Sieger des Rennens durch. Die Fahrer erreichten in kleinen Gruppen das Ziel. Damit standen zum Rennende die der ersten drei Sachsenmeister und Platzierten fest.

Im Lizenzrennen der Damen, die ihren Wettbewerb gemeinsam mit den Jugendfahrern austrugen, konnte Katharina Fischer von Sachsenblitz Burgstädt den obersten Podiumsplatz und damit den Titel der Sachsenmeisterin sichern.

Im Rennen der Schüler herrschte ein sehr großer Mädchen-Anteil. Larissa Luttuschka vom RK Endspurt Cottbus konnte den Sieg einfahren.

Das Hauptrennen des Tages - Männer A/B/C - wurde 12:10 Uhr angepfiffen. Das 44-Fahrer-Feld war das leistungsstärkste des Tages und hatte 13 Runden vor sich. Von Beginn an wurde ein hohes Tempo angeschlagen und offensiv agiert. Abstand und Besetzung der Spitzengruppen wechselte oft. Erst nach 8 Runden gelang es 6 Fahrern sich entscheidend nach vorne abzusetzen. Wer den Anschluss verpasst hatte, kam alleine gegen den Südwind auf der Wilthener Straße nicht mehr nach vorne. Am Schluss standen Martin Boubal, René Heinze und Christian Kux auf dem Podium. Der Dresdner Christian Kux als schnellster Sachse sicherte sich die Sachsenmeisterschaft. Der für den RSV Bautzen startende Lutz Baumgärtel konnte nach einem harten Rennen am Vortag, das hohe Tempo des Feldes nicht halten.

14:45 Uhr starteten die Jedermannrennen des Lausitzcups. Hier war der Start für Hobby- und C-Lizenzfahrer möglich. Diese Mischung verspricht spektakuläre Rennen. Das Tempo des auf 7 Runden angesetzten Rennens war sofort hoch. Schon die erste Runde wurde gleich mal unter 10:30 min gefahren, einen Tick schneller als die Lizenzfahrer! Gut, die fahren ja auch doppelt so weit.

Das Feld zerfiel dementsprechend schnell, was auch die Absicht der Viererspitze war, in der der Bautzener Mario Graff kraftvoll agierte. Er konnte schon bei den drei Sprintwertungen unterwegs ordentlich punkten, obwohl er eigentlich kein Sprintertyp ist. Gerade deshalb probierte er in der letzten Runde mit aller Kraft seinen Konkurrenten zu entwischen um einen Zielsprint zu verhindern. Leider gelang ihm das nicht, so musste er sich Ronny Tober, Mirco Nitsche, Matthias Reinfried und dem Wind geschlagen geben. Nicht unzufrieden hatte er doch ordentlich Punkte für die Cup-Gesamtwertung gesammelt und konnte das grüne Sprinttrikot in Empfang nehmen.

Im Rennen der über 40 Jährigen siegte Jörn Reuß, bei den Damen Kathrin Matthes aus Freiberg.

Im Rennen des Jedermann-Damenfeldes kam es leider während der Zielanfahrt nach 3 Runden zur Überholung durch eine Männergruppe. Obwohl die Herren sich auf der Zielgeraden fair zurückhielten, war die Situation nicht für alle übersichtlich. Leider war der Umgang mit der Situation unnötig verbissen. Die bisher in der Pokalgesamtwertung führende war mit der Aussicht auf einen Platz neben dem Siegerpodest psychisch überfordert und verließ das Rennen vor der Linie.

Zum Ende des Tages maßen noch die jüngsten Sportler ihre Kräfte. Auf einer verkürzten Strecke und bei herrlichem Sonnenschein strengten sich alle Starter von 5 bis 14 kräftig an. Die Kreisspartakiade sorgte mit deutlich mehr Fahren als 2010 für Freude bei Sportlern und Fans. Es war ein schöner Abschluss des Renntages.

Die Sportler und der RSV Bautzen bedanken sich bei der Gemeinde Obergurig, allen Helfern, der Streckensicherung von Feuerwehr und Polizei und natürlich bei allen Spendern und Sponsoren für den Renntag.