Am vergangenen Sonntag richtete der RSV Bautzen gemeinsam mit der Gemeinde Obergurig die neunte Auflage des, bei vielen erfahrenen Sportlern fest im Kalender vermerkten, Rennens aus.
Die wegen der zeitgleichen Deutschen Nachwuchsmeisterschaft ohne Jugend- und Juniorenlizenzrennen ausgetragene Veranstaltung konnte 230 Fahrer begrüßen. Trotz gutem Wetters weniger als im Vorjahr. Die Meldezahlen der Schüler U15 und der Frauen enttäuschten.
Die 7 km lange und relativ schwierige Dreiecksstrecke zwischen Obergurig, Schwarznaußlitz und Singwitz ist in gutem Zustand und wurde in fast allen Klassen schnell wie selten bewältigt.
Eröffnet wurde der Renntag 9:00 Uhr mit dem Lizenzrennen für die Senioren in drei Altersklassen, die sich in drei Startwellen auf die Strecke begaben und sofort forsch zu Werke gingen. Die jüngeren holten bald auf und schlussendlich setzte sich der Cottbuser Axel Sinske in 1:15:25 h gegen den Vorjahressieger Christian Weinhold aus Chemnitz durch. Gut 4 Minuten schneller als im Vorjahr. Die ab 10:30 Uhr kurz nacheinander gestarteten Frauen und Schüler mussten 7 bzw. 4 Runden absolvieren. Es siegten Theres Klein (PSV Chemnitz) deutlich aus einem Duo und der Berliner Schüler Josh Mechsner knapp im Spurt aus einer Viererspitzengruppe seines Rennens.
Das Hauptrennen des Tages - Männer A/B/C - wurde heuer 12 Uhr angepfiffen. Das 58-Fahrer-Feld war das leistungsstärkste des Tages und hatte 13 Runden vor sich. Von Beginn an wurde ein hohes Tempo angeschlagen und sehr offensiv und nervös agiert. Möglicherweise dadurch kam es schon bei der ersten Durchfahrt in Schwarznaußlitz zum Sturz mehrerer Fahrer, der das Rennen natürlich beeinflusste, die Rettungskräfte und die Polizei forderte. Ein Plauener Fahrer musste ins Krankenhaus gebracht und zwei weitere behandelt werden.
Nach dem Unfall kam es zu keiner Beruhigung des Rennens mehr. Neun Fahrern gelang es sich abzusetzen und einen Vorsprung vor einer Verfolgergruppe mit Ralf Keller und dem nachfolgenden Rest des Feldes kontinuierlich auszubauen. Vier Runden vor Schluss setzt Carsten Volkmann aus Torgau am Oberguriger Dorfberg eine harte Attacke, der zunächst nur noch einer der vier „Ur-Krostitzer“ folgen konnte. Später war er auch im Duo nicht wieder zu stellen und siegte in 2:10 h mit ca. 2 Minuten Vorsprung vor Stefan Gaebel und Fabian Pohl vom Team Ur-Krostitzer Univega. Sieben Minuten schneller als Martin Boubal im Vorjahr.
14:30 Uhr starteten die Jedermannrennen des Lausitzcups. Hier ist der Start für Hobby- und C-Lizenzfahrer möglich. Die Altersklassen der Männer bis 50 starteten gemeinsam zu ihren Rennen über 7 Runden. So befanden sich anfangs knapp 90 Fahrer zeitgleich und dicht beieinander auf der Runde. Ein herrliches Bild!. Zur Rennmitte begann das Feld zu zerfallen und der Bautzener Mario Graff sich vom Feld absetzen, diesmal im Duo mit Jörn Reuß (Bikekult Cannondale Berlin). Unterwegs punktete er bei drei Sprintwertungen, obwohl er kein Sprinter ist. Sein Mitstreiter, der Vorjahressieger Jörn Reuß wich nicht von Marios Seite und schonte seine Beine fürs Finale. Erwartungsgemäß ließ Jörn Reuß dem Mario Graff im Zielspurt keine Chance.
Das Jedermannrennen der Damen über vier Runden gewann Jane Katzschner.
Zum Ende des Tages maßen traditionell die jüngsten Sportler ihre Kräfte. Leider viel weniger als erwartet. Unsere Rennankündigung samt Aufruf zur Spartakiade war in der lokalen Presse wohl mangels Platzes zu einer unauffälligen Info über Straßensperrungen wegen eines Radrennens mit Startmöglichkeiten für Hobbyfahrer geschrumpft. Der Werbeeffekt ging gegen Null.
Auf verkürzter Strecke und bei schönster Sonne strengten sich alle jungen Sportler von 5 bis 14 kräftig an. Die Kreisspartakiade sorgte mit hoch motivierten Fahrern für Freude bei Sportlern und Fans. Es war ein schöner Abschluss des Renntages. Besonders zu nennen ist der für den RSV startende Franz Wiedemann, der durch fleißiges Training der letzten Wochen mit Abstand führte und sich den Sieg sicherte. Er hatte sich mehr Gegner gewünscht.
Die Sportler und Gäste des RSV Bautzen bedanken sich bei der Gemeinde Obergurig, allen Helfern, der Streckensicherung von Feuerwehr und Polizei und natürlich bei allen Spendern und Sponsoren sehr für ihren Beitrag am gelungenen Renntag. Der Verletzte ist auf gutem Weg zur Genesung.