Der Traditionstermin „letzter Oktobersonntag - Cross
in Radibor“ sind Fixpunkte in den Plänen des RSV Bautzen und der
Insulaner in Radibor. Dafür wird vorab geplant, gewerkelt und manche
beten für gutes Wetter. Heuer mit Erfolg; bei trockenem Herbstwetter
fanden sich knapp 198 Sportler ein um das dritte von inzwischen sieben
Rennen der mitteldeutschen
„BIORACER CROSS CHALLENGE 2015“ auszutragen. Die Vorergebnisse aller
Klassen wiesen schon Favoriten aus.
Wie im Querfeldeinsport üblich, beginnen die jüngsten
Nachwuchssportler den Renntag mit Crossläufen. Das ist in Radibor die
Gelegenheit für einheimische Kinder, sich mit den ange-reisten
Radsportlern zu messen. 51 taten das; und mit fünf von neun möglichen
Podiumsplätzen durchaus erfolgreich. In der Klasse U11 waren nur die
beiden Meininger Fabio Schulz und Paul Strickrodt für einheimischen
Niklas Schneider nicht einzuholen. Bei den U13-ern machte es der er der
SV Mittweidatal 06 Raschau Markersdorf den Meiningern nach und stellte
ebenfalls zwei Jungen auf das Podium. Sieger Erick Ulbrich und Moritz
Willimowski rahmten den Leipziger Rupert Kratzsch als zweiten ein. Als
schnellstes Mädchen dieser Klasse war Lia Planert aus Weißenfels zu
ehren. Der Bautzener Konstantin Pistrujew holte sich die Punkte für
Platz sieben.
Zuvor erreichten bei der U11 Ammon Schmidt Platz 11
und Thorben Thaul den sechsten Platz im Sonderlauf AK14. Sehr überlegen
sicherte sich die Grundschule Radibor den Pokal für die stärkste Schule.
Der erste Wettkampf auf dem Rad für die
Altersklasse U 15 fand leider ohne Beteiligung durch den gastgebenden
Verein statt. Nach den Vorergebnissen war um den Sieg ein Zweikampf der
schon recht überlegen agierenden Fahrer aus Zwickau und Venusberg zu
erwarten. So kam es: Das Duo Lennart Lein (Lok Zwickau) und Moritz
Kretschy (RSV 54 Venusberg) setzten sich schnell vom Rest des Feldes ab.
Lein hatte am Ziel 6 Sekunden Vorsprung vor Kretschky und fast eine
Minute vor dem Dritten Maximilian Weser aus Riesa.
Ganz kurz mit Zwickau
gegen Mittweida umschrieben die Vorergebnisse die Situation an der
Tabellenspitze in der Jugendklasse U17 bevor die Bautzener Franz
Wiedemann und Titus Rehor in das Geschehen eingreifen wollten. Wollten!
Krankheit und ein peinlicher Startfehler verhinderten fast
sichere Punkte, die es in dieser Altersklasse schon fürs Ankommen gibt.
Die Gesamtwertung führt nach seinem Sieg in Radibor jetzt Pierre-Pascal
Keup aus dem Mittweidatal vor Tom Lindner und Nicolas Heinrich – beide
Lok Zwickau - an.
Spannung und Vorfreude
ließ der Cupzwischenstand der Senioren bei uns aufkommen. Silvio
Hauschild wird bald 40, was erstmals sein Startrecht bei den Senioren
begründet. Als Jungspund dort hat er die ersten beiden Rennen gewonnen,
bevor Jan Bretschneider auch sein Startrecht feststellte und sich forsch
auf die Verfolgung machte. In Radibor kam es nun genau zu diesem Duell.
Silvio als Cupführender konnte zunächst von seinem guten Startplatz
profitieren, kam aber trotzdem ein Stück nach Jan zum Sand und wurde
dort etwas gebremst. Jan dagegen führ sehr forsch weiter zu den
Engstellen im Wald und stürzte dort. Silvio kam als Verfolger auch zu
Fall, konnte aber schnell wieder
aufs Rad und weiter.
Jan dagegen musste sich zunächst etwas sortieren und hatte Probleme mit
seinem Rad. Das ganze Feld passierte ihn bevor er energisch an die
Verfolgung gehen konnte. Bis Rennende hatte er bis auf
Silvio alle wieder überholt und sicherte sich Platz zwei vor Ronald
Weser aus Riesa.
Zur gleichen Zeit war das Juniorenrennen, leider auch ohne Bautzener
Beteiligung, unterwegs. Rico Brückner holte für die RSG Grimma den Sieg
fast mit der gleichen Fahrzeit wie Silvio. Die Leistung stimmte also in
diesem zahlenmäßig ausbaufähigen Feld.
Gleiches trifft für die Damen zu. Auf der ihr bestens bekannten Strecke
ließ die Chemnitzerin Daniela Storch keine vorbei und gewann sicher vor
Christiane Wolf (RSV Speiche - Leipzig) und Lisa Gärtlitz (Team
Isaac Torgau).
Im einstündigen Eliterennen war Lutz Baumgärtel diesmal der einzige
Bautzener. Silvio ist nicht mehr in dem Feld, Florian Schön war nicht angereist.
Neben den üblichen Verdächtigen der
mitteldeutschen Crossszene wie Toni Bretschneider,
Alex Stark, Stefan Freudenberg stand wieder eine Handvoll Gäste aus der Euroregion
Neiße mit am Start. Der
exzellente Crosser Tomas Podrazil aus Varnsdorf übernahm sehr bald und
unwiderstehlich die Führung. Er kontrollierte den Abstand zum Trio
Stefan Freudenberg, Toni Bretschneider und Sascha Böhm welches ihm mit
50 Sekunden Abstand noch am dichtesten auf den Fersen war. Diese drei
sprinteten am Schluss zu dieser Reihenfolge.
Lutz kam da nicht ganz mit und hatte mit etwas Abstand nach vorne und
hinten für die zahl-reichen Zuschauer im Zelt den Floh als
Hindernisspringer zu vertreten. Der achte Platz im Elitefeld ist unter
den aktuellen Umständen sehr achtbar.
Die Führung in der Gesamtwertung blieb bei Sascha Böhm. Neuer Dritter
ist Stefan Freudenberg.
Mit 39 Teilnehmern war das Feld der Hobbyfahrer das Eindrucksvollste.
Von den 38, die das Ziel nach 40 Minuten erreichten, war der Dresdener
Carsten Maiwald wieder der schnellste. Er balancierte am Schluss
zwischen Hans Koch und Mirko Nitsche auf das in Radibor sehr originellen
Siegerpodest. Beachtenswert: Auch die Triathletin Annalena Held vom SC
Riesa fuhr dieses Rennen zu Ende.
Der Tag ging ohne größere Sanitätseinsätze zu Ende. Kleinere Blessuren
gibt es immer.
Großer Dank gilt allen fleißigen Helfern, Sponsoren, Fahrern und den
Läufern, die sich am Rennen beteiligt haben. Auch die ca. 450 Zuschauer,
aus der Umgebung und mitgereiste Eltern und Betreuer, haben für gute
Stimmung gesorgt. Wie die Fahrer kommen sie gern wieder nach Radibor.
Freundliche Gastgeber mit selbstgebackenem Kuchen und anderen
Leckereinen kommen gut an.
Auch deshalb freuen sie sich, wie die Veranstalter, schon jetzt auf den
30. Oktober 2016, dann wieder nach den Herbstferien. Über ein paar
Teilnehmer mehr würden wir uns freuen.