Berichte

16. Crosslauf und Querfeldein in Radibor

Geschrieben von Ilka Herrmann, 3. November 2021

Die Crosssportliche Wiederauferstehung in Radibor

 

  Am letzten Oktobersonntag ist in Radibor Crossrennen. Das ist seit 2005 so, wenn die Veranstalter nicht durch höhere Gewalten aufgehalten werden. Die Crosssaison 2020/21 viel komplett aus. Viele Freunde der interessanten Spielart des Radsports sehnten sich nach einem Neubeginn.

Zur 16. Austragung, die der Auftakt zur mitteldeutschen GUNSHA-CHROSS-CALLANGE war, kamen 172 Sportler nach Radibor um auf der Strecke zwischen Bahndamm und dem Mischwald am Schloss ihre Rennen in 9 Klassen zu fahren. Ein modernisiertes BDR-Regelwerk, aber auch verbesserte Möglichkeiten im Gelände und neue Ideen bringen immer mal Veränderungen, mit denen wir unsere Gäste überraschen können ohne auf Bewährtes zu verzichten.

Neuerungen waren in diesem Jahr der Übergang vom reinen Crosslauf für die jungen Sportler der Altersklassen U11 und U13 zu einem Zweikampf Lauf und Radcross, ähnlich wie man das vom Duathlon kennt, allerdings mit nur einem Wechsel vom Lauf auf eine Radstrecke durch den Wald bis zum Zielstrich.

Bereits Tage zuvor waren einige Helfer vom RSV damit beschäftigt die Strecke fahrbar zu machen. Ein Herbststurm hatte Astbrüche verursacht, die nur mit Hilfe eines lokalen Handwerksbetriebes zu bewältigen waren. Durch diese Unterstützung konnten am Samstag alle Strecken wie geplant abgesteckt werden. Diese enthielten bereits für die Fahrer bekannte Abschnitte, wie den Bahndamm, die technischen Passagen im Kohlegraben und einfache Parkwege zum Tempo aufnehmen. Neu kam auf der Weide ein Parallelslalom dazu.

 Das Wesen des Radcross ist, dass über recht kurze Renndauern – je nach Klasse von 20 bis 60 Minuten und bei fast jedem Wetter Antrittsschnelligkeit, Fahrkönnen und Konzentration gefragt sind. Ein schneller Start ist sehr wichtig und wer in einer Anforderung nachlässt, fällt zurück oder um. Der trockene 31. Oktober und die Wetterprognose ließen Staub und schnelle Fahrten erwarten. Dabei ist auch das Material sehr gefordert.

 Der Rennsonntag begann mit dem Crossduathlon der AK U13 - den zweitjüngsten, derzeit sind das die Mädchen und Jungen der Jahrgänge 2011/12. Erstmals gab dazu die Radiborer Bürgermeisterin, Frau Rentsch, das Startkommando - punkt 9:50 Uhr. Schon zweieinhalb Minuten später hatten die ersten vier Läufer die erste Laufrunde absolviert, darunter der spätere Sieger Falk Dvoracek vom RC Cottbus. Über die Radstrecke kamen die Teilnehmer unterschiedlich gut. Falks Siegerzeit war 13:29 min. Der Radiborer Schüler David Judeck schaffte die Strecke in 17:57 min. Der RSV-Starter Luca Herrmann kam in der Mitte dieses Zeitintervalls an. Wie alle RSV-Nachwuchsfahrer an diesem Tage war er Lernender in einer für sie neuen Disziplin.

 In der jüngsten Klasse U11 standen 31 Kinder am Laufstart, 14 davon hatten sich für den Duathlon entschieden, 17 absolvierten nur den 600-m-Crosslauf. Schön, das unter denen, die aufs Rad stiegen auch 9 Radiborer Grundschüler waren. Erik Röleke und Albert Baumgärtel kamen mit kurzem Abstand nach der Zweiten, Rosalie Heinrich vom RSV Chemnitz, ein. Sehr gut! Den Sieg sicherte sich mit 12 s Vorsprung Rosalies Clubkamerad Emil Falke. Nach knapp 14 Minuten war dieser Wettbewerb zu Ende. Die ersten Erfahrungen mit diesem neuen Wettkampfmodus haben wir nun: Die Strecke passte besser als der Zeitplan.

 Nach kurzer Pause und Streckenverlängerung auf 2,2 km wurde bald darauf das U15-Cross-rennen über 20 Minuten Renndauer gestartet.  Für den RSV Bautzen stand Leopold Irrgang mit seinem MTB am Start zu seinem ersten Crossrennen.  Nach 25:37 min hatte er drei Runden geschafft und war 14-er. Zeitlich auch etwa in der Feldmitte. Sehr ordentlich - zumal nach Reglement Teilnehmer mit MTB in Crossrennen der Lenkerbreite wegen aus hinteren Positionen starten müssen. Sieg und Platz 2 dieses Rennens holten Kevin Poser und Noah Fritzsche vom RSV Erzgebirge e.V. in Zwönitz vor Max Ranft aus Leipzig.

 Anschließend folgten die Sportler der Altersklasse U17 und mit etwas zeitlichem Abstand die Elite der Damen auf die staubtrockene Strecke. Nach 33 Minuten und 5 Runden stand Hannes Rohrmann vor seinem DSC-Vereinskameraden Eric Ansorge als Sieger fest. Als Dritter vervollständigte Finley Börner vom RSV Chemnitz das Podest. Der Bautzener Lennard Mager erreichte das Ziel als 17., sehr erschöpft aber in Wertung.

 Über 6 Runde lieferten sich die Damen (Elite und Juniorinnen) ein turbulentes Rennen, in dem auch platte Reifen und Stürze vorkamen. Von Beginn an zeigte die Juniorin Lia Planert ihre Klasse und kam nach 45:07 min. als Erste durch das Ziel. Natürlich gewann sie das Rennen und die Juniorenwertung.

 Auf das Siegerpodest der Damenklasse durfte sich auch Katharina Hauschild aus Bautzen stellen, als Dritte neben die Siegerin Steffi Weniger (White Rock e.V.) und Lisa Bretschneider.

Im Rennen der Junioren U19, ausgeschrieben über 40 Minuten und zwei Minuten vor den Master auf die Strecke geschickt versuchte Elias Philipp aus Gaußig um Platz drei zu fahren. Das gelang bis zur vorletzen Runde, wo er leider in der der Bahndammabfahrt abflog und mit einem Ersatzrad weiter musste. Im Ziel war er Fünfter und neben dem mit Johannes Brümmer (Luckau), Theo Primas und Jonas Mohr besetzen Podest als bester Bautzener zu ehren.

Sieghoffnung und Spannung für den RSV Bautzen versprach das Rennen der Masters 2 über 40 Minuten. Der Lokalmatador Silvio Hauschild hatte seinen Sportsfreund Lutz Baumgärtel als Begleiter und sah sich den Dauerrivalen Christian Groß vom SV Leißnig und Jan Bretschneider gegenüber.

 Vom Start weg konnten Christian und Silvio sich vom Feld absetzen. Leider ereilte den Bautzener dann auf dem wurzeligen Damm am Kohlgraben ein Plattfuß. Glücklicherweise unweit vom Depot. Nach einem Radwechsel dort ging die Fahrt auf Platz 9 wieder los. Mit energischer Fahrweise schaffte er es noch auf Platz drei, hinter Christian Groß und Jan Bretschneider. Lutz kam auf Platz fünf ein.

Zwei Minuten nach den Masters 2 kämpften 12 Fahrer der Altersklassen Masters 3 und 4 um den Sieg. Der ging nach 6 Runden 39:33 Minuten an Bernd Wolf vom SC Riesa. Diese Fahrzeit hätte ihn auch bei den jüngeren ins erste Drittel gebracht.

Um 13:15 Uhr fiel mit etwas Verzug der Startschuss für die Elite der Herren und U23 zum Rennen über eine Stunde. Ohne einheimische Beteiligung.

Mit Immanuel Ries (Radunion Halle), Sascha Böhm (Borna) und Toni Brettschneider für das Stevens Racing Team Hamburg waren auch in diesem spannenden Rennen die Favoriten vorn.

 Traditionell wird der Renntag mit einem Hobbyrennen für Crosser ab 16 ohne Lizenz abge-rundet.  Das Rennen war über 30 Minuten (plus eine Runde) ausgeschrieben. 24 Teilnehmer dabei 2 Damen nahmen den Wettbewerb auf. In der Fahrerliste tauchten die  Namen bekannter Crosser und Mountainbiker früherer Jahre neben Neulingen auf. Unser Sports-freund Ronny Müller wagte den Versuch auch auf seinem MTB und meine später er hätte sich als Staubsauger gefühlt.

Schade war, daß sich das Kampfgericht vor dem Hintergrund eines zu einem Notfall abgezogenen Sanitätsdienstes zum Rennabbruch gezwungen sah. Sieger des Rennens war nach 19:24 Minuten Fabian Eisold vor Thomas Nicke und Josch Russack.

Schön war dagegen, dass alle 172 Teilnehmer, bis auf kleinere Blessuren, unverletzt über die Runden kamen.

 Die Veranstalter RSV Bautzen und der Inselteichverein Radibor danken ganz herzlich allen die einen reibungslosen Rennablauf ermöglichten. Weiter wird den vielen Helfern und Unterstützern gedankt, die das Rennen auf vielerlei Weise unterstützen. Hier seien insbesondere die Kreissparkasse Bautzen, die SachsenEnergie AG, die Elektro Poick GmbH, die Radiborer AGRAR GmbH und viele handwerkliche Kleinbertriebe und Mittelständler aus der Umgebung genannt, auf deren langjährige Unterstützung wieder Verlass war.

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