Zur
16. Austragung, die der Auftakt zur mitteldeutschen
GUNSHA-CHROSS-CALLANGE war, kamen 172 Sportler nach Radibor um auf der
Strecke zwischen Bahndamm und dem Mischwald am Schloss ihre Rennen in 9
Klassen zu fahren. Ein modernisiertes BDR-Regelwerk, aber auch
verbesserte Möglichkeiten im Gelände und neue Ideen bringen immer mal
Veränderungen, mit denen wir unsere Gäste überraschen können ohne auf
Bewährtes zu verzichten.
Neuerungen waren in diesem Jahr der Übergang vom reinen Crosslauf für
die jungen Sportler der Altersklassen U11 und U13 zu einem Zweikampf
Lauf und Radcross, ähnlich wie man das vom Duathlon kennt, allerdings
mit nur einem Wechsel vom Lauf auf eine Radstrecke durch den Wald bis
zum Zielstrich.
Bereits Tage zuvor waren einige Helfer vom RSV damit beschäftigt die
Strecke fahrbar zu machen. Ein Herbststurm hatte Astbrüche verursacht,
die nur mit Hilfe eines lokalen Handwerksbetriebes zu bewältigen waren.
Durch diese Unterstützung konnten am Samstag alle Strecken wie geplant
abgesteckt werden. Diese enthielten bereits für die Fahrer bekannte
Abschnitte, wie den Bahndamm, die technischen Passagen im Kohlegraben
und einfache Parkwege zum Tempo aufnehmen. Neu kam auf der Weide ein
Parallelslalom dazu.
Das
Wesen des Radcross ist, dass über recht kurze Renndauern – je nach
Klasse von 20 bis 60 Minuten und bei fast jedem Wetter
Antrittsschnelligkeit, Fahrkönnen und Konzentration gefragt sind. Ein
schneller Start ist sehr wichtig und wer in einer Anforderung nachlässt,
fällt zurück oder um. Der trockene 31. Oktober und die Wetterprognose
ließen Staub und schnelle Fahrten erwarten. Dabei ist auch das Material
sehr gefordert.
Der
Rennsonntag begann mit dem Crossduathlon der AK U13 - den zweitjüngsten,
derzeit sind das die Mädchen und Jungen der Jahrgänge 2011/12. Erstmals
gab dazu die Radiborer Bürgermeisterin, Frau Rentsch, das Startkommando
- punkt 9:50 Uhr. Schon zweieinhalb Minuten später hatten die ersten
vier Läufer die erste Laufrunde absolviert, darunter der spätere Sieger
Falk Dvoracek vom RC Cottbus. Über die Radstrecke kamen die Teilnehmer
unterschiedlich gut. Falks Siegerzeit war 13:29 min. Der Radiborer
Schüler David Judeck schaffte die Strecke in 17:57 min. Der RSV-Starter
Luca Herrmann kam in der Mitte dieses Zeitintervalls an. Wie alle
RSV-Nachwuchsfahrer an diesem Tage war er Lernender in einer für sie
neuen Disziplin.
In
der jüngsten Klasse U11 standen 31 Kinder am Laufstart, 14 davon hatten
sich für den Duathlon entschieden, 17 absolvierten nur den
600-m-Crosslauf. Schön, das unter denen, die aufs Rad stiegen auch 9
Radiborer Grundschüler waren. Erik Röleke und Albert Baumgärtel kamen
mit kurzem Abstand nach der Zweiten, Rosalie Heinrich vom RSV Chemnitz,
ein. Sehr gut! Den Sieg sicherte sich mit 12 s Vorsprung Rosalies
Clubkamerad Emil Falke. Nach knapp 14 Minuten war dieser Wettbewerb zu
Ende. Die ersten Erfahrungen mit diesem neuen Wettkampfmodus haben wir
nun: Die Strecke passte besser als der Zeitplan.
Nach
kurzer Pause und Streckenverlängerung auf 2,2 km wurde bald darauf das
U15-Cross-rennen über 20 Minuten Renndauer gestartet.
Für den RSV Bautzen stand Leopold Irrgang mit seinem MTB am Start
zu seinem ersten Crossrennen.
Nach 25:37 min hatte er drei Runden geschafft und war 14-er.
Zeitlich auch etwa in der Feldmitte. Sehr ordentlich - zumal nach
Reglement Teilnehmer mit MTB in Crossrennen der Lenkerbreite wegen aus
hinteren Positionen starten müssen. Sieg und Platz 2 dieses Rennens
holten Kevin Poser und Noah Fritzsche vom RSV Erzgebirge e.V. in Zwönitz
vor Max Ranft aus Leipzig.
Anschließend
folgten die Sportler der Altersklasse U17 und mit etwas zeitlichem
Abstand die Elite der Damen auf die staubtrockene Strecke. Nach 33
Minuten und 5 Runden stand Hannes Rohrmann vor seinem
DSC-Vereinskameraden Eric Ansorge als Sieger fest. Als Dritter
vervollständigte Finley Börner vom RSV Chemnitz das Podest. Der
Bautzener Lennard Mager erreichte das Ziel als 17., sehr erschöpft aber
in Wertung.
Über
6 Runde lieferten sich die Damen (Elite und Juniorinnen) ein turbulentes
Rennen, in dem auch platte Reifen und Stürze vorkamen. Von Beginn an
zeigte die Juniorin Lia Planert ihre Klasse und kam nach 45:07 min. als
Erste durch das Ziel. Natürlich gewann sie das Rennen und die
Juniorenwertung.
Auf
das Siegerpodest der Damenklasse durfte sich auch Katharina Hauschild
aus Bautzen stellen, als Dritte neben die Siegerin Steffi Weniger (White
Rock e.V.) und Lisa Bretschneider.
Im
Rennen der Junioren U19, ausgeschrieben über 40 Minuten und zwei Minuten
vor den Master auf die Strecke geschickt versuchte Elias Philipp aus
Gaußig um Platz drei zu fahren. Das gelang bis zur vorletzen Runde, wo
er leider in der der Bahndammabfahrt abflog und mit einem Ersatzrad
weiter musste. Im Ziel war er Fünfter und neben dem mit Johannes Brümmer
(Luckau), Theo Primas und Jonas Mohr besetzen Podest als bester
Bautzener zu ehren.
Sieghoffnung und Spannung für den RSV Bautzen versprach das Rennen der
Masters 2 über 40 Minuten. Der Lokalmatador Silvio Hauschild hatte
seinen Sportsfreund Lutz Baumgärtel als Begleiter und sah sich den
Dauerrivalen Christian Groß vom SV Leißnig und Jan Bretschneider
gegenüber.
Vom
Start weg konnten Christian und Silvio sich vom Feld absetzen. Leider
ereilte den Bautzener dann auf dem wurzeligen Damm am Kohlgraben ein
Plattfuß. Glücklicherweise unweit vom Depot. Nach einem Radwechsel dort
ging die Fahrt auf Platz 9 wieder los. Mit energischer Fahrweise
schaffte er es noch auf Platz drei, hinter Christian Groß und Jan
Bretschneider. Lutz kam auf Platz fünf ein.
Zwei
Minuten nach den Masters 2 kämpften 12 Fahrer der Altersklassen Masters
3 und 4 um den Sieg. Der ging nach 6 Runden 39:33 Minuten an Bernd Wolf
vom SC Riesa. Diese Fahrzeit hätte ihn auch bei den jüngeren ins erste
Drittel gebracht.
Um
13:15 Uhr fiel mit etwas Verzug der Startschuss für die Elite der Herren
und U23 zum Rennen über eine Stunde. Ohne einheimische Beteiligung.
Mit
Immanuel Ries (Radunion Halle), Sascha Böhm (Borna) und Toni
Brettschneider für das Stevens Racing Team Hamburg waren auch in diesem
spannenden Rennen die Favoriten vorn.
Traditionell
wird der Renntag mit einem Hobbyrennen für Crosser ab 16 ohne Lizenz
abge-rundet. Das Rennen war über
30 Minuten (plus eine Runde) ausgeschrieben. 24 Teilnehmer dabei 2 Damen
nahmen den Wettbewerb auf. In der Fahrerliste tauchten die
Namen bekannter Crosser und Mountainbiker früherer Jahre neben
Neulingen auf. Unser Sports-freund Ronny Müller wagte den Versuch auch
auf seinem MTB und meine später er hätte sich als Staubsauger gefühlt.
Schade war, daß sich das Kampfgericht vor dem Hintergrund eines zu einem
Notfall abgezogenen Sanitätsdienstes zum Rennabbruch gezwungen sah.
Sieger des Rennens war nach 19:24 Minuten Fabian Eisold vor Thomas Nicke
und Josch Russack.
Schön
war dagegen, dass alle 172 Teilnehmer, bis auf kleinere Blessuren,
unverletzt über die Runden kamen.
Die
Veranstalter RSV Bautzen und der Inselteichverein Radibor danken ganz
herzlich allen die einen reibungslosen Rennablauf ermöglichten. Weiter
wird den vielen Helfern und Unterstützern gedankt, die das Rennen auf
vielerlei Weise unterstützen. Hier seien insbesondere die Kreissparkasse
Bautzen, die SachsenEnergie AG, die Elektro Poick GmbH, die Radiborer
AGRAR GmbH und viele handwerkliche Kleinbertriebe und Mittelständler aus
der Umgebung genannt, auf deren langjährige Unterstützung wieder Verlass
war.