Berichte

17. Crosslauf und Querfeldein in Radibor

Geschrieben von Ilka Herrmann und Peter Hirsch, 7. November 2022

Schönwettercross in Radibor

  Wenn alle höheren Gewalten gnädig sind, ist am letzten Oktobersonntag in Radibor Cross. Das ist seit 2005 fest im Plan der Veranstalter, dem RSV Bautzen und der Inselteichgemeinschaft Radibor.

Zur 17. Austragung, wieder auch dem Auftakt zur mitteldeutschen GUNSHA-CHROSS-CALLANGE, kamen 204 Sportler aus Mitteldeutschland und Brandenburg nach Radibor um auf der Strecke zwischen Mühlhäusern, Sportplatz und dem Mischwald am Schloss ihre Rennen in 9 Klassen auszutragen. Ein modernisiertes BDR-Regelwerk lässt es wieder zu, daß Gäste aus der Neißeregion mitfahren. Auch andere Möglichkeiten im Gelände und neue Ideen bringen immer mal Veränderungen, mit denen wir unsere Gäste überraschen können ohne auf Bewährtes zu verzichten.

So konnten wir in diesem Jahr wieder den jüngsten Sportlern neben dem Crosslauf für die  Altersklassen U11 und U13 einem Zweikampf Lauf und Radcross, mit einem Wechsel vom Lauf auf eine Radstrecke anbieten.

Bereits Tage zuvor waren einige Helfer vom RSV mit Mäharbeiten beschäftigt, haben Laub und Zweige auf der Strecke beseitigt. Nach diesen Vorarbeiten konnten am Samstag alle Strecken wie geplant abgesteckt werden. Die enthielten den Fahrern bekannte Abschnitte, wie den Bahndamm, die technischen Passagen im Kohlegraben und einfache Parkwege zum Tempo aufnehmen. Immer mal anders wird auf der Weide eine Schnecke gesteckt.

Das Wesen des Radcross ist, dass über recht kurze Renndauern – je nach Klasse von 20 bis 60 Minuten und bei fast jedem Wetter Antrittsschnelligkeit, Fahrkönnen und Konzentration gefordert sind. Ein schneller Start ist wichtig um weit vorn in die ersten Engstellen zu fahren.  Wer in einer der Anforderungen nachlässt, fällt zurück und steht den Nachfolgenden etwas im Wege. Also immer erst mal Vollgas!

In der Vorwoche gab es kräftige Schauer. Die fast überall wieder trockene Strecke ließ schnelle Fahrten erwarten, sollte aber noch Tücken zeigen.

Der Rennsonntag begann mit dem Crossduathlon der AK U13 - den zweitjüngsten, derzeit sind das die Mädchen und Jungen der Jahrgänge 2011/12. Die Radiborer Bürgermeisterin, Frau Rentsch, gab das Startkommando  9:45 Uhr. Schon zweieinhalb Minuten später hatten die ersten Läufer die erste Laufrunde absolviert, darunter der spätere Sieger Eddy Schiwek vom RSV Erzgebirge. Über die Radstrecke kamen die Teilnehmer unterschiedlich gut. Gerry Horn, nach dem Lauf noch im Mittelfeld, kam nach 16:14 min noch auf Platz zwei. Eddys Siegerzeit war 15:58 min. Luis Hiekmann und Philip Bosniatzky waren zeitgleich Dritte. Der RSV-Starter Luca Herrmann kam mit 1:40 min Rückstand als Zehnter in der Feldmitte an.

In der jüngsten Klasse U11 hatten sich 14 für den Duathlon entschieden, 23 absolvierten nur den 600-m-Crosslauf. Schön, das unter denen, die aufs Rad stiegen auch 4 Radiborer Grundschüler waren. Max Luca Jahns, Quentien Krahl und Lukas Vcelich belegten die Plätze 6,9 und 11 mit nur 1:15 min Rückstand zum Sieger Stian Scoor aus Weißenfels. Sehr achtbar! Zweite und schnellstes Mädchen war wieder Rosalie Heinrich vom RSV Chemnitz. Nach 16 Minuten war dieser zweite Wettbewerb zu Ende. Nach anfänglichen Irritationen einiger Läufer haben wir nun mehr Erfahrungen mit diesem neuen Wettkampfformat. Es wird Änderungen geben müssen.

Nach etwas Pause und Streckenverlängerung auf 2,2 km wurde bald darauf das U15-Cross-Rennen über 20 Minuten Renndauer gestartet.  Nach 20:53 min hatte Felix Jercyna vom SSV Gera drei Runden geschafft und war der Sieger. Vor Elias Englisch (RSV Chemnitz) und dem besten Mädchen Amandine Jacob (RC Waltershausen Gotha). Dem diesmal leider gestürzten Kevin Poser wünschen wir gute Besserung.

Auf den anschließenden Start der Altersklasse U17 blickten die Bautzener angesichts ihres Fahrers Leo Heinemann, der in letzter Zeit immer besser in Tritt kommt, gespannt entgegen.

Nach 33:46 Minuten und 5 Runden stand der Cottbuser Zeno Levi Winter als Sieger fest. Als Zweiter und Dritter vervollständigten Jonathan Schipkowski (DSC) und Tobias Schreiber das Podest. Unser Nachbar Max Mikonya (Postsportverein Görlitz) war sehr gut gestartet, legte aber sein Rad in einer Kehre -sehr gut dokumentiert- zur Seite und verlor so leider den Anschluss zur Spitze. Leo Heinemann schaffte mit Platz fünf sein bisher bestes Ergebnis und der Crossanfänger Lennard Mager überlebte das Rennen als 18. Sehr erschöpft aber in Wertung.

Stark wie nie lieferten sich 16 Damen (Elite und Juniorinnen) über 6 Runden ein turbulentes Rennen, in dem auch Stürze vorkamen. Von Beginn an waren die „üblichen Verdächtigen“ um die Schulz-Schwestern (DSC) ganz vorn dabei. Unsere Katharina Hauschild konnte heuer in sehr gut diese Reihe eindringen, nach Tina Schulz und vor Yvonne Wildt Zweite werden, und auch die Sonderwertung der Extraklasse gewinnen. Sie hatte dafür ihre unvorteilhafte der Startaufstellung auszugleichen. Dabei half auch etwas die Defekthexe, die sich auf die Konkurrenz konzentriert hat.  

Das Rennen der Junioren U19, über 40 Minuten fand krankheitsbedingt ohne Bautzener Beteiligung statt. Hinter dem Frankfurter Sieger Luis Engelhard belegte Hannes Rohrmann (DSC) den zweiten Platz vor Finley Börner. Die Leistungsdichte in diesem Feld war bemerkenswert. Nur Zwei Minuten lagen zwischen Siegerzeit und dem fünften.

Sieghoffnung und Spannung für den RSV Bautzen versprach das Rennen der Masters 2 über 40 Minuten. Die Lokalmatadoren Silvio Hauschild und Lutz Baumgärtel und sahen sich den Dauerrivalen Christian Groß, Jan Bretschneider und einigen schnellen Nachrückern gegenüber. Da hilft es sehr, sich vorher etwas Streckenkenntnis zu erarbeiten.

Vom Start weg konnten sich zunächst Danny Götze davonmachen, bis zum Buchenslalom. Lutz stürzte hinter dem ebenfalls stürzenden Jan Bretschneider am Bahndamm. So konnten sich Silvio und Mac Hoffmann etwas vom Feld absetzen und stellten sich so auf das Siegerpodest. Leider klemmte der Lutz etwas im Verkehr fest. Mit energischer Fahrweise schaffte er es noch auf Platz vier, hinter Christian Groß.

Zwei Minuten nach den Masters 2 kämpften die Fahrer der Altersklassen Masters 3 und 4 um den Sieg. Der ging nach 6 Runden 41:58 Minuten an Jörg Berthold. Diese Fahrzeit hätte ihn auch bei den jüngeren in die Feldmitte gebracht. Sven Mehner und Heiko Lacotta folgten auf den Plätzen.

Mit etwas Verzug fiel der Startschuss für die Elite der Herren und U23 zum Rennen über eine Stunde. Das Rennen ohne einheimische Beteiligung gewann mit dem Berliner Lennart Lein der jüngste im Feld sehr kontrolliert.

Mit Robin Rautzenberg (RSV Chemnitz), Immanuel Ries (Radunion Halle) und Toni Brettschneider für das Stevens Racing Team Hamburg waren auch in diesem spannenden Rennen die Favoriten weit vorn.

Traditionell wird der Renntag mit einem Hobbyrennen für Crosser ab 16 ohne Lizenz abgerundet.  Das Rennen war über 30 Minuten (plus eine Runde) ausgeschrieben. 24 Teilnehmer dabei eine Dame nahmen den Wettbewerb auf. In der Fahrerliste tauchten die  Namen bekannter Crosser und Mountainbiker früherer Jahre neben Neulingen auf. Unser Sportsfreund Ronny Müller wagte den Versuch auch auf seinem MTB und wurde 15.

Schön war, daß sich wieder polnische und andere Sportler aus der Euroregion Neiße am Start waren. Diese Möglichkeit durch ein verändertes Regelwerk muss sich aber erst wieder herumsprechen.

Mit der Ehrung der Sieger dieses Rennens - Gustav Lenné (5 Runden in 33:53 min.) vor Justin Hänig und – wie im Vorjahr - Josch Russack, war der Abschluss dieses Renntages erreicht. Die Gunsha Cross Challange konnte in Radibor auch die Gesamtsieger der im Vorjahr abgebrochenen Serie Ehren und zieht zu nächsten Station nach Granschütz weiter.

Stürze gehören zum Cross dazu und bleiben meist folgenlos. In Radibor haben sich leider zwei verletzt und mussten in Behandlung gebracht werden. Stauchungen vergehen schnell, dem Schlüsselbein wünschen komplikationsfreie Genesung.

Die Veranstalter RSV und der Inselteichverein Radibor danken ganz herzlich der Gemeinde Radibor, den verständnisvollen und interessierten Anwohnern, die einen reibungslosen Rennablauf ermöglichten. Weiter wird den vielen Helfern und Unterstützern gedankt, die das Rennen auf vielerlei Weise unterstützen. Hier seien insbesondere die Kreissparkasse Bautzen, die SachsenEnergie AG, die Elektro Poick GmbH, die Radiborer AGRAR GmbH, FEMTECH und viele handwerkliche Kleinbertriebe und Mittelständler aus der Umgebung genannt, auf deren Unterstützung wieder Verlass war.

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