Berichte

18. Cross in Radibor

Geschrieben von Ilka Herrmann und Katharina Hauschild, 4. November 2023

 

 

 Am letzten Oktoberwochenende herrscht in Radibor schon traditionell munteres Treiben und emsiges Tun, denn der RSV Bautzen e.V. richtet sein Crossrennen aus. Bereits am Samstag fanden die Aufbauarbeiten statt und abends war die Box-Nacht ein Highlight. Durch die Zeitumstellung durften alle eine Stunde länger schlafen und waren am frühen Sonntagmorgen schon wieder fit fürs große Sportevent der Querfeldeinsportler. Gemeinsam mit der Inselteichgemeinschaft, die für das leibliche Wohl aller sorgte, bemühten sich alle darum, einen gelungenen Tag zu gestalten.

Zur 18. Austragung, als zweites von sieben Crossrennen der mitteldeutschen GUNSHA-CHROSS-CALLANGE 2023, kamen 213 Sportler aus Mitteldeutschland, Brandenburg und Nachbarländern nach Radibor, um auf der Strecke zwischen Mühlhäuser, Sportplatz und dem Mischwald am Schloss ihre Rennen in neun Klassen auszutragen. Leider waren das 30 weniger, als gemeldet waren. Sicherlich spielte Krankheit hier eine Rolle.

Ein modernisiertes Regelwerk ließ es wieder zu, dass Gäste aus der Neißeregion mitfahren durften. So begrüßten wir erneut polnische Gäste.  Auch andere Möglichkeiten im Gelände und neue Ideen bringen immer mal Veränderungen, mit denen wir unsere Gäste überraschen, ohne auf Bewährtes zu verzichten.

So konnten wir in diesem Jahr wieder den jüngsten Sportlern neben dem Crosslauf für die Altersklassen U11 und U13 auch einen Part auf der Radstrecke anbieten. Das Ganze heißt dann Duathlon.

Bereits Tage zuvor waren einige Helfer vom RSV mit Mäharbeiten beschäftigt und haben Laub und Zweige auf der Strecke beseitigt. Nach diesen Vorarbeiten konnten im Laufe der Vorwoche und am Samstag alle Strecken abgesteckt werden. Die enthielten den Fahrern bekannte Abschnitte, wie den Bahndamm, die technischen Passagen im Kohlegraben und Parkwege zum Tempo aufnehmen. Im Gegensatz zum vorigen Jahr war auf der Weide ein Zickzack gesteckt.

Das Wesen des Cyclocrosssports ist es, dass über recht kurze Renndauern – je nach Klasse von 20 bis 60 Minuten und bei fast jedem Wetter - Antrittsschnelligkeit, Fahrkönnen und Konzentration über die gesamte Renndauer gefordert sind. Ein schneller Start ist wichtig, um weit vorn im Feld zu sein, wenn es in die ersten Engstellen geht.  Wer in einer der Anforderungen nachlässt, fällt zurück. Also immer erst mal Vollgas! Und aufmerksam bleiben.

Noch am Vortag gab es kräftige Schauer, sodass die Strecke feucht und an erdigen Stellen griffig war. Diese Beschaffenheiten hielten so manche Überraschung bereit.

Der Rennsonntag begann mit zwei Crossläufen über ca. 560m für die Kinder unter 10 Jahren bzw. 1120m für die 10- und 11-Jährigen. Wie in den Vorjahren ließ es sich die Frau Bürgermeisterin Rentsch nicht nehmen, die Rennen per Schuss zu starten. 9:30 Uhr schickte sie gleich 32 Crossläufer auf die Strecke. Der Schnellste war nach nur 2:10 Minuten Milan Kandt für den Verein „Victoria Räckelwitz“ im Ziel. Es folgten die Einheimischen Jaro Röleke und Serafina Mitschke auf den Plätzen zwei und drei. Wie schnell dieses Trio unterwegs war, zeigte der Vergleich zu den Größeren. Der Sieger Janek Mirtschink war über die doppelte Distanz 5:05 Minuten unterwegs und nahm seinen Verfolgern Lorenz Heide und Milan Wendt 18s ab.

Ab 9:50 Uhr wurde die Bewerbe als Crossduathlon ausgetragen. Zuerst für die Altersklasse U13, den Zweitjüngsten, derzeit sind das die Mädchen und Jungen der Jahrgänge 2012/13. Schon zweieinhalb Minuten später hatte Karl Dühring (Dresdener SC) die erste Laufrunde absolviert. Nach einer weiteren Runde wechselte der Führende aufs Rad. Damit trieb er den Vorausfahrer beachtlich an und war nach 11:31min mit großem Vorsprung im Ziel. 24s vor Emil Falke vom RSV Chemnitz und dem nächsten DSC´ler Nils Engler. Sehr beachtlich war der vierte Platz für Augustin Stehr vom Bautzener LV Rot-Weiß im Feld der 10 Teilnehmer.

In der jüngsten Klasse U11 hatten sich 19, darunter sechs Mädchen, für den Duathlon entschieden. Schön, dass unter denen, die aufs Rad stiegen auch fünf Radiborer Grundschüler waren. Quentien Krahl, Vincent Geißler und Stefan Knopp kamen etwa zwei Minuten nach dem Sieger auf den Plätzen 11 bis 13 ins Ziel. Auf den Plätzen 15 und 16 kamen die nächste Radiborer Schüler ein. Das schnellste Mädchen war Leni Schiwek vom RSV Erzgebirge auf Platz 6. Nach 10 Minuten war dieser vierte Wettbewerb zu Ende. Laufstrecke und Wechselgarten konnten geschlossen werden.

Nach kurzer Pause, die für die Streckenverlängerung auf 2,2 km genutzt wurde, wurde bald darauf das U15-Cross-Rennen mit 20 Minuten Soll-Renndauer gestartet. Nach drei Runden und 26:32min war der Sieger Enno Hilbrich (SCfK Leipzig) im Ziel. Der Bautzener Vertreter Luca Herrmann passierte die Ziellinie als 13.

Im folgenden U17-Rennen – ohne Bautzener Beteiligung - wurde die Sollzeit wieder besser getroffen. Die Zwillinge Alwin und Oskar Bayer (beide vom Verein „Pulsschlag Neuhausen Erzgebirge e.V.“) dominierten das Rennen und standen so links und rechts neben Armin Horn (White Rock) auf dem Podest.

Zeitversetzt zu den Jugendfahrern waren 17 Damen dreier Altersklassen U19, Elite und Frauen Masters 2-4 in ihre Rennen gestartet. Von Beginn an übernahm Tina Schulz die Führung und gab diese bis zum Ziel nicht mehr ab. Gefolgt von Larissa Luttuschka (Stevens Racing Team) und ihrer Zwillingschwester Nora, die das Podest der Damen-Elite komplettierten. Mit im Rennen der Damen startete Katharina Hauschild für den RSV Bautzen, die jedoch eine durch viel Krankheit und damit Trainingsausfall geprägte Saison hatte und somit ihr eigenes Tempo finden musste. Hinzu kamen technische Probleme am Pedalsystem, sodass es am Ende für Platz 6 im Ziel gereicht hat.

Das Rennen der Junioren U19 über 40 Minuten fand wieder ohne Bautzener Beteiligung statt. Hinter dem Dresdener Sieger Jonathan Schipkowski belegte Finley Börner wie im Vorjahr Platz 2, diesmal vor Lukas Kober vom GuteLauneSport e.V.

Etwas Sieghoffnung und Spannung für den RSV Bautzen versprach das Rennen der Masters 2 über 40 Minuten. Der Lokalmatador Silvio Hauschild musste allerdings auf die Unterstützung seines erkrankten Kameraden Lutz Baumgärtel verzichten und sah sich dem aktuellen Dauerrivalen dieser Klasse Markus Werner gegenüber. Doch er nutzte den Heimvorteil in Sachen Streckenkenntnis und musste nur Marc Hoffmann noch den Vortritt lassen. Als Dritter erreichte er das Podest und vertrat damit die Vereinsfarben würdig.

Um 13 Uhr fiel der Startschuss für die 19 Elitefahrer zum Rennen über die Dauer von einer Stunde. Das Rennen mit einheimischer Beteiligung (Armin Rohrmann, 12.) wurde von einem U23-Quartett dominiert, bevor sich gegen Rennende Gregor Wiegleb und der Berliner Lennart Lein absetzten konnten. Lein wiederholte damit seinen Vorjahressieg. Gregor Wiegleb war der Einzige, der in diesem Rennen die künstlichen Hindernisse im Zielbereich jede Runde gekonnt übersprang. In dieser Klasse fehlten außerdem einige bekannte Namen der vergangenen Jahre.

Traditionell wird der Renntag mit einem Hobbyrennen für Crosser ab 16 Jahre ohne Lizenz abgerundet.  Das Rennen war über 30 Minuten (plus eine Runde) ausgeschrieben, für das auch Mountainbikes zugelassen sind. 19 Teilnehmer nahmen den Wettbewerb auf. In der Fahrerliste tauchten die Namen bekannter Crosser und Mountainbiker früherer Jahre neben Neulingen auf. Unser Sportsfreund Ronny Müller wagte den Versuch auch auf seinem MTB und wurde 11.

Stürze gehören zum Cross dazu und bleiben meist folgenlos. In Radibor hat sich leider ein Berliner Sportsfreund beim Sturz verletzt und musste in Behandlung gebracht werden. Der Schulter wünschen wir komplikationsfreie Genesung.

Die Veranstalter RSV Bautzen e.V. und der Inselteichverein Radibor danken ganz herzlich der Gemeinde Radibor und den verständnisvollen und interessierten Anwohnern, die einen reibungslosen Rennablauf ermöglichten. Weiter wird den vielen Helfern und Unterstützern gedankt, die das Rennen auf vielerlei Weise ermöglichten. Hier seien insbesondere die Kreissparkasse Bautzen, die SachsenEnergie AG, die Elektro Poick GmbH, die Radiborer AGRAR GmbH, FEMTECH und viele handwerkliche Kleinbertriebe und Mittelständler aus Radibor und der Umgebung genannt, auf deren Unterstützung Verlass ist.

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