Am letzten Oktoberwochenende herrscht in Radibor
schon traditionell munteres Treiben und emsiges Tun, denn der RSV
Bautzen e.V. richtet sein Crossrennen aus. Bereits am Samstag fanden die
Aufbauarbeiten statt und abends war die Box-Nacht ein Highlight. Durch
die Zeitumstellung durften alle eine Stunde länger schlafen und waren am
frühen Sonntagmorgen schon wieder fit fürs große Sportevent der
Querfeldeinsportler. Gemeinsam mit der Inselteichgemeinschaft, die für
das leibliche Wohl aller sorgte, bemühten sich alle darum, einen
gelungenen Tag zu gestalten.
Zur 18. Austragung, als zweites von sieben
Crossrennen der mitteldeutschen GUNSHA-CHROSS-CALLANGE 2023, kamen 213
Sportler aus Mitteldeutschland, Brandenburg und Nachbarländern nach
Radibor, um auf der Strecke zwischen Mühlhäuser, Sportplatz und dem
Mischwald am Schloss ihre Rennen in neun Klassen auszutragen. Leider
waren das 30 weniger, als gemeldet waren. Sicherlich spielte Krankheit
hier eine Rolle.
Ein modernisiertes Regelwerk ließ es wieder
zu, dass Gäste aus der Neißeregion mitfahren durften. So begrüßten wir
erneut polnische Gäste. Auch
andere Möglichkeiten im Gelände und neue Ideen bringen immer mal
Veränderungen, mit denen wir unsere Gäste überraschen, ohne auf
Bewährtes zu verzichten.
So konnten wir in diesem Jahr wieder den jüngsten
Sportlern neben dem Crosslauf für die Altersklassen U11 und U13 auch
einen Part auf der Radstrecke anbieten. Das Ganze heißt dann Duathlon.
Bereits Tage zuvor waren einige Helfer vom RSV mit
Mäharbeiten beschäftigt und haben Laub und Zweige auf der Strecke
beseitigt. Nach diesen Vorarbeiten konnten im Laufe der Vorwoche und am
Samstag alle Strecken abgesteckt werden. Die enthielten den Fahrern
bekannte Abschnitte, wie den Bahndamm, die technischen Passagen im
Kohlegraben und Parkwege zum Tempo aufnehmen. Im Gegensatz zum vorigen
Jahr war auf der Weide ein Zickzack gesteckt.
Das Wesen des Cyclocrosssports ist es, dass über recht
kurze Renndauern – je nach Klasse von 20 bis 60 Minuten und bei fast
jedem Wetter - Antrittsschnelligkeit, Fahrkönnen und Konzentration über
die gesamte Renndauer gefordert sind. Ein schneller Start ist wichtig,
um weit vorn im Feld zu sein, wenn es in die ersten Engstellen geht.
Wer in einer der Anforderungen
nachlässt, fällt zurück. Also immer erst mal Vollgas! Und aufmerksam
bleiben.
Noch am Vortag gab es kräftige Schauer, sodass die Strecke
feucht und an erdigen Stellen griffig war. Diese Beschaffenheiten
hielten so manche Überraschung bereit.
Der Rennsonntag begann mit zwei Crossläufen über ca. 560m
für die Kinder unter 10 Jahren bzw. 1120m für die 10- und 11-Jährigen.
Wie in den Vorjahren ließ es sich die Frau Bürgermeisterin Rentsch nicht
nehmen, die Rennen per Schuss zu starten. 9:30 Uhr schickte sie gleich
32 Crossläufer auf die Strecke. Der Schnellste war nach nur 2:10 Minuten
Milan Kandt für den Verein „Victoria Räckelwitz“ im Ziel. Es folgten die
Einheimischen Jaro Röleke und Serafina Mitschke auf den Plätzen zwei und
drei. Wie schnell dieses Trio unterwegs war, zeigte der Vergleich zu den
Größeren. Der Sieger Janek Mirtschink war über die doppelte Distanz 5:05
Minuten unterwegs und nahm seinen Verfolgern Lorenz Heide und Milan
Wendt 18s ab.
Ab 9:50 Uhr wurde die Bewerbe als Crossduathlon
ausgetragen. Zuerst für die Altersklasse U13, den Zweitjüngsten, derzeit
sind das die Mädchen und Jungen der Jahrgänge 2012/13. Schon zweieinhalb
Minuten später hatte Karl Dühring (Dresdener SC) die erste Laufrunde
absolviert. Nach einer weiteren Runde wechselte der Führende aufs Rad.
Damit trieb er den Vorausfahrer beachtlich an und war nach 11:31min mit
großem Vorsprung im Ziel. 24s vor Emil Falke vom RSV Chemnitz und dem
nächsten DSC´ler Nils Engler. Sehr beachtlich war der vierte Platz für
Augustin Stehr vom Bautzener LV Rot-Weiß im Feld der 10 Teilnehmer.
In der jüngsten Klasse U11 hatten sich 19, darunter sechs
Mädchen, für den Duathlon entschieden. Schön, dass unter denen, die aufs
Rad stiegen auch fünf Radiborer Grundschüler waren. Quentien Krahl,
Vincent Geißler und Stefan Knopp kamen etwa zwei Minuten nach dem Sieger
auf den Plätzen 11 bis 13 ins Ziel. Auf den Plätzen 15 und 16 kamen die
nächste Radiborer Schüler ein. Das schnellste Mädchen war Leni Schiwek
vom RSV Erzgebirge auf Platz 6. Nach 10 Minuten war dieser vierte
Wettbewerb zu Ende. Laufstrecke und Wechselgarten konnten geschlossen
werden.
Nach kurzer Pause, die für die Streckenverlängerung auf
2,2 km genutzt wurde, wurde bald darauf das U15-Cross-Rennen mit 20
Minuten Soll-Renndauer gestartet. Nach drei Runden und 26:32min war der
Sieger Enno Hilbrich (SCfK Leipzig) im Ziel. Der Bautzener Vertreter
Luca Herrmann passierte die Ziellinie als 13.
Im folgenden U17-Rennen – ohne Bautzener Beteiligung -
wurde die Sollzeit wieder besser getroffen. Die Zwillinge Alwin und
Oskar Bayer
(beide vom Verein „Pulsschlag Neuhausen
Erzgebirge e.V.“)
dominierten das Rennen und standen so links und rechts neben Armin Horn
(White Rock) auf dem Podest.
Zeitversetzt zu den Jugendfahrern waren 17 Damen dreier
Altersklassen U19, Elite und Frauen Masters 2-4 in ihre Rennen
gestartet.
Von Beginn an übernahm Tina Schulz die Führung und gab diese bis zum
Ziel nicht mehr ab. Gefolgt von Larissa Luttuschka (Stevens Racing Team)
und ihrer Zwillingschwester Nora, die das Podest der Damen-Elite
komplettierten. Mit im Rennen der Damen startete Katharina Hauschild für
den RSV Bautzen, die jedoch eine durch viel Krankheit und damit
Trainingsausfall geprägte Saison hatte und somit ihr eigenes Tempo
finden musste. Hinzu kamen technische Probleme am Pedalsystem, sodass es
am Ende für Platz 6 im Ziel gereicht hat.
Das Rennen der Junioren U19 über 40 Minuten fand wieder
ohne Bautzener Beteiligung statt. Hinter dem Dresdener Sieger Jonathan
Schipkowski belegte Finley Börner wie im Vorjahr Platz 2, diesmal vor
Lukas Kober vom GuteLauneSport e.V.
Etwas Sieghoffnung und Spannung für den RSV Bautzen
versprach das Rennen der Masters 2 über 40 Minuten. Der Lokalmatador
Silvio Hauschild musste allerdings auf die Unterstützung seines
erkrankten Kameraden Lutz Baumgärtel verzichten und sah sich dem
aktuellen Dauerrivalen dieser Klasse Markus Werner gegenüber. Doch er
nutzte den Heimvorteil in Sachen Streckenkenntnis und musste nur Marc
Hoffmann noch den Vortritt lassen. Als Dritter erreichte er das Podest
und vertrat damit die Vereinsfarben würdig.
Um 13 Uhr fiel der Startschuss für die 19 Elitefahrer zum
Rennen über die Dauer von einer Stunde. Das Rennen mit einheimischer
Beteiligung (Armin Rohrmann, 12.) wurde von einem U23-Quartett
dominiert, bevor sich gegen Rennende Gregor Wiegleb und der Berliner
Lennart Lein absetzten konnten. Lein wiederholte damit seinen
Vorjahressieg. Gregor Wiegleb war der Einzige, der in diesem Rennen die
künstlichen Hindernisse im Zielbereich jede Runde gekonnt übersprang. In
dieser Klasse fehlten außerdem einige bekannte Namen der vergangenen
Jahre.
Traditionell wird der Renntag mit einem Hobbyrennen für
Crosser ab 16 Jahre ohne Lizenz abgerundet.
Das Rennen war über 30 Minuten
(plus eine Runde) ausgeschrieben, für das auch Mountainbikes zugelassen
sind. 19 Teilnehmer nahmen den Wettbewerb auf. In der Fahrerliste
tauchten die Namen bekannter Crosser und Mountainbiker früherer Jahre
neben Neulingen auf. Unser Sportsfreund Ronny Müller wagte den Versuch
auch auf seinem MTB und wurde 11.
Stürze gehören zum Cross dazu und bleiben meist folgenlos.
In Radibor hat sich leider ein Berliner Sportsfreund beim Sturz verletzt
und musste in Behandlung gebracht werden. Der Schulter wünschen wir
komplikationsfreie Genesung.
Die Veranstalter RSV Bautzen e.V. und der Inselteichverein
Radibor danken ganz herzlich der Gemeinde Radibor und den
verständnisvollen und interessierten Anwohnern, die einen reibungslosen
Rennablauf ermöglichten. Weiter wird den vielen Helfern und
Unterstützern gedankt, die das Rennen auf vielerlei Weise ermöglichten.
Hier seien insbesondere die Kreissparkasse Bautzen, die SachsenEnergie
AG, die Elektro Poick GmbH, die Radiborer AGRAR GmbH, FEMTECH und viele
handwerkliche Kleinbertriebe und Mittelständler aus Radibor und der
Umgebung genannt, auf deren Unterstützung Verlass ist.