Seit
einiger Zeit schon ist die erstklassig organisierte Spreewald-RTF in
Lübben so etwas wie ein Pflichttermin für die Rennrad-fahrende Abteilung
des RSV Bautzen.
Entweder hat man bis zu diesem Zeitpunkt schon einen
beruhigenden Stand in der Saisonvorbereitung erreicht und freut sich auf die
längeren flachen Strecken von 150 oder 200 km mit über tausend Mitfahrern oder
man sucht Form und Vergnügen eben noch auf den kürzeren Distanzen rund um
Lübben. Gefahren wird kreuz und quer durch den Unter- und Oberspreewald auf
zumeist auf Landstraßen mit wenig Verkehr.
Fast alle Bautzener Teilnehmer hatten sich auf die 150-er
Strecke eingerichtet. Allerdings sorgten Irritationen bei der Anreise für sehr
knappe Ankunft in Lübben und Hektik beim Aufbruch. Zur 150-er Startgruppe haben
nur zwei Bautzener noch fix aufschließen können. Wir, die gesetzteren, haben
zunächst hinterher gewinkt. Danach ließ man sich bei den 110-ern eintragen. Um
aber auf den offiziellen Start dieser Tour bis 10 Uhr zu warten, war es uns
einfach zu frisch, also führen wir zu viert „schon mal los“. Die Runde ist ja
gut markiert.
Mit dabei der Bautzener Jugendfahrer Richard Ullrich, der sich
das erste Mal an einer Distanz von mehr als 100 km versuchte, ohne viel Respekt.
In unserer kleinen Gruppe bot sich gut die Möglichkeit, die Ablösung bei
Gegenwind zu üben. Kühler Nordwind war bis Gröditsch fast immer vorhanden,
machte die Fahrt kurzweilig und erinnerte ständig an die Vorteile eines
Vordermannes.
Kurz vor Groß-Leuthen trafen wir an einer
Streckenzusammenführung die ersten Teilnehmer der sehr früh gestarteten
200-km Tour und plötzlich war viel Leben auf der Strecke und Gewusel am
ersten Kontrollpunkt.
Von nun an waren wir mitten im Tourgeschehen und
locker ging es mit Rückenwind nach Burglehn, sehr nahe an Lübben. Leider
haben wir dort eine Markierung falsch gedeutet und waren auf einmal
wieder fast am Start. So war das nicht gedacht! Eine Ehrenrunde meine
Herren.
Nach Polizeilicher Hilfe fanden wir die Richtung zur
zweiten Streckenhälfte und waren wieder im Feld und kurz darauf an der
Verpflegungsstation Straupitz. Leckere Plinsen gab‘s dort! Nach einer
halben Stunde Rückenwindfahrt machten uns langsam Richtungswechsel und
kleinere Wellen die Sache etwas zäher. Egal, gegen Schluss kommen immer noch
irgendwo ein paar Kräfte her und man kann noch ganz gut treten bis zum
Kilometer 136, unserm Privatziel.