Das 20. Jubiläum des Spreewald Marathons wollte sich auch der RSV Bautzen nicht entgehen lassen, zumal alle hungrig waren, endlich wieder gemeinsam eine RTF zu fahren. Bei der großen Streckenauswahl war auch für jeden etwas dabei. Die sportlich ambitionierten Fahrer nahmen sich gern die 200 km, 150 km und 110 km vor. Die 70 km waren für eine gemütliche Damenrunde sehr gut geeignet.
Nach einer sehr kurzen Nacht ging es pünktlich 5.30 Uhr mit dem RSV Bus von Bautzen in Richtung Burg los. Familie Müller hatte sich bereits vor Ort eine Ferienwohnung genommen und hielt alle Startunterlagen, einen schönen Parkplatz für unseren Bus und vor allen ein WC bereit.
Silvio und Elias fuhren die 200 km und Katharina nahm sich die 110 km ab Lübben vor. Von Burg starteten Peter, Ronny, Christian und Sascha auf der 150 km Strecke und Marina, Mandy, Luca und Ilka auf der 70 km Strecke. 7.30 Uhr ging es für alle los. Die Männer fuhren bei frostigen 5 Grad Celsius aber schönsten Sonnenschein vor und die Damen kamen in Ruhe nach.
Der erste Teil der Strecke führte von Burg nach Lübbenau über ruhige und sonnige 26 km zum ersten Verpflegungspunkt. Dort gab es eine kleine Pause. Das Spanferkel war dort gerade fertig geworden, doch ein Foto davon sollte reichen. Dann ging es weiter in Richtung Lübben. Hier gab es erste Verwirrungen über die Streckenführung, da einige Pfeile nicht ganz eindeutig oder gleich sichtbar waren. Doch die Abbiegung wurde noch rechtzeitig entdeckt. Nach ein kurzer Orientierungspause trafen wir auf Richards Eltern, die sich unserer Gruppe gern anschlossen. Sie hatten noch die alte Streckenführung im Kopf und auf dem Handy, so fühlten wir uns gleich sicherer. Luca nutze die männliche Verstärkung und setzte sich mit Ingo gern vom Damenfeld ab. Der Verpflegungspunkt in Lübben sollte unser nächster Stopp sein, doch mangels Ausschilderung verfehlten wir diesen. So musste es ein kleiner Schluck aus der Flasche auch tun. Weiter ging die Fahrt durch die herrliche Landschaft des Spreewaldes bei wunderschönem Sonnenschein und inzwischen sehr angenehmen Temperaturen. Langsam zog sich die Strecke und jeder ersehnte sich den nächsten Stopp in Straupitz, den wir dann endlich auch erreichten. Dort gab es leckere Plinsen, Kuchen und saure Gurken für alle. Luca zog es schnell wieder zurück aufs Rad und mit Ingo ging es wieder vorneweg. Bald waren sie nicht mehr zu sehen. Bis nach Burg war es nun nicht mehr weit, da kann ja nichts mehr schief gehen. Doch auch hier verwirrten die Pfeile so manches Mal und führten zu leichten Verunsicherungen, zumal große Felder mit Radlern uns oft in gegen kamen. In einem dieser Felder waren plötzlich Ingo und Luca wieder zu finden. Wie konnte das denn gehen? Immer den anderen hinterher, erwies sich also auch nicht als die beste Taktik. Nun doch noch mal auf den Plan und das Handy geschaut. So erreichten wir dann das Ziel in Burg und konnten unsere grünen Gurken stolz entgegennehmen. Jetzt hatten wir noch Zeit uns umzuziehen und etwas zu erholen. Dann warteten wir gespannt auf unsere Männerrunde, die nach ca. 6 h Fahrtzeit auch geschafft, aber stolz ihre silbernen Gurken in Empfang nehmen konnten.
Aus der Sicht der vier Burger-150-km-Fahrer ist zu sagen, daß wir den gemeinsamen Start und die Ansprache davor um ca. 5 Minuten verpasst haben. Das wäre nicht weiter tragisch, wenn uns dabei nicht die Hinweise zur aktualisierten Tourführung entgangen wären. Eingeholt hatten wir die ersten vor uns gestarteten Tourer recht schnell, umkreisten aber genau so irritiert wie diese den ersten vermeintlichen Verpflegungspunkt an den Spreewelten Lübbenau. Dieses Vorhaben haben wir in Runde zwei aufgegeben und entschieden die Schlossinsel in Lübben zu besuchen. So konnten wir uns eben dort laben und den 110-ern beim Start zusehen. Neu eingenordet fanden wir unsere Route wieder, die wir ab da mit einem Berliner Duo zunächst zügig westwärts runterwickelten. Es lief so gut, daß Misstrauen angesagt war. So viel trainiert hatte von uns keiner. Also musste es am Wind liegen und ich habe mal darauf hingewiesen, dass sich unsere Fahrtrichtung bald sehr ändern würde und deshalb ein paar Körner in Reserve die zweite Tourhälfte erleichtern könnten. Und wirklich, in Richtung Verpflegung Wasserburg wurde es zäh im Nordostwind. Etwas Kaffee und Kuchen dort und weiter ging es zum nördlichsten Punkt. Nach einem Südschwenk wieder im besserem Winde überredete und die Berlinerin gleichmal die Verpflegung Gröditsch ausfallen zu lassen. Unfroh willigten wir in Kenntnis der privaten Notreserve ein.
Unterwegs zeigte sich wer diese Durchfahrt besser vertragen hat. An der für uns letzten Labe in Straupitz haben wir eigentlich nur wegen der erhoffen Plinse gehalten. Wirklich gebraucht hätten wir die nicht mehr. Unsere Begleiter schon. Aber leider, wer zu spät kommt… Na gut, noch mal Kuchen in der Sonne zu nehmen war auch recht und dann bald weiter „heim“ nach Burg. Das ging eigentlich noch ganz gut, bei etwas gedrosselter Fahrt bis in die Arme des bereit stehenden Empfangskomitees. Zu Berichten war ja genug, z.B. über die 10 % Übererfüllung.
Ein paar Erfrischungen, Urkunden und Unterhaltungen im Ziel gaben dem Tag einen schönen Ausklang.
Unsere drei Teilnehmer die ihre Touren ab Lübben aufnahmen, sind auch alle unfallfrei über die Runden gekommen. Katharina über die 110-er Strecke, den langen Kanten über 202 km haben Elias und Silvio sehr forsch in 5,5 Stunden abgeritten. Hut ab.
Einen Fotodienst zur Tour gibt es hier.