Am Austragungstermin dieser naheliegenden Tour sollte es für den RSV Bautzen eigentlich nur die Frage geben wer welche Strecke fährt. Eine "Ob"-frage verbietet sich bei Schönwetter schon wegen der Nähe zum Zittauer Gebirge für alle, die irgendwie Spaß an Radtouren haben, halbwegs eine Kurbel rumkriegen und nicht durch Wettbewerbe verhindert sind. Es gab eine bekannte Überschneidung mit dem beliebten Bike&Run in Neukirch.
Die Vorabsprachen waren recht einseitig, also war es etwas spannend, wer sich alles neben der abgesprochenen Busbesatzung noch so einfinden würde. Es waren nur neun. Übersichtlich!
Zur Anreise waren der Vereinsbus, ein privates Auto und -der Unabhängigkeit wegen - auch Marios Renner im Einsatz. Fahren wollten Teilnehmer mit RSV-Bezug auf den Strecken über 85 km im Vorgebirge und 150 km übers Gebirge.
Weil es bei uns für den 150-er Kanten im Feld mit Renntempo vorab keine Interessenten zu geben schien, war ein RTF-Start pünktlich 9 Uhr unnötig und die Busabfahrt in Bautzen zur Einsammelrunde auf 7:20 Uhr angesetzt. Ein Fehler! Um 8:40 Uhr an der Startnummernausgabe am Großschönauer am Sportplatz fand sich noch der Übungsleiter Mario ein der auf ambitionierte Mitfahrer über die lange Strecke hoffte.
Leider schafften wir es so nicht mehr, ihm pünktlich 9 Uhr zu folgen. Die sich für bergtauglich haltende Nachwuchsgruppe um Peter bestand eben aus dem, Luca (U13), LennarD, Poldi und dem Neuling LennarT (alle U17). Neuling LennarTs Erfahrung im Gebirge war als gering einzuschätzen. Also vorsichtig ran an die Bergrunde und ggf. irgendwo eine Kneifervariante finden.
Frank Stolle, als Charmeur alter Schule bekannt, hatte die Aufgabe der 85-km-Damenführe gerne übernommen und bemühte sich die ihm anvertrauten Marina und Ilka nicht zu überfordern, sagte man mir.
Für den Schreiberling ging es ab 9:10 Uhr von Großschönau über Jonsdorf, Hain (höchster Streckenpunkt 559m), und die vorab erwähnte Kammlochstaße nach dem oberen Lückendorf. Dort gab es für LennarT und mich Marscherleichterung oben entlang zum Forsthaus Lückendorf. Die anderen drei durften über die Originalstrecke über den Kirchberg runter zur Gabeler Straße noch ein paar Höhenmeter bis zum Treff einsammeln. Nach einer Ermahnung zur Vorsicht vor der Abfahrt ging es zügig nach Harthau weiter und vor dem Gebirge nordwärts zum Kontroll- und Verpflegungspunkt (KP) Mittelherwigsdorf. Kurz davor bemerkten gleich zweie lockere Schuhplatten. Ein Hinweis auf im Training gut erprobtes und eingefahrenes Material ist das kaum. Aber zu beheben. Ob die Einstellung jetzt stimmt wird sich in der folgenden Stunde bis zum KP Schönau-Berzdorf zeigen. Die vielen kleinen Wellen bis dahin zeigten auch etwas. Steile Berge sind nicht alles, was das Leben schwer macht. Es gibt auch noch Sonne und Wind auf der Rückstrecke. Ein Grund am KP zu beschließen die Runde um den Berzdorfer See für künftige Teilnahmen aufzusparen. Mario hatte uns am KP berichtet, dass er zunächst keine Begleiter seines Anspruchs gefunden habe und er würde uns später, nach der Seerunde, wieder auffahren und begleiten. Dazu kam es dann aber doch nicht. In Bernstadt am Markt rechtsrum war der nächste merkliche Anstieg ein Kräfteklauer. Die Dorfstraße von Herwigsdorf als langer Zieher westwärts hoch nach der alten B178 sorgte dann für etwas müden Tritt, Tubeneinsatz beim LennarT und Korrekturbedarf an Poldis Schuhplatten. Eindeutig Übertraining - grins. Also noch eine Bau- und Schnaufpause kurz vor dem KP Obercunnersdorf. Nach der guten Verpflegung dem Stempel und dem Hinweis nicht über die Kottmarhäuser fahren zu müssen, sondern mit Abwärtstendenz über Ruppersdorf und später an der Mandau entlang die Tour ausklingen zu lassen hellte die Stimmung der Jungs wieder auf.
Bis zum Ziel in Großschönau war vielfach auf "rechts vor links" zu achten und das Tempo nach jeder Drosselung wieder aufzunehmen. Ein ganz kurzes Drauftreten an der Kirche musste noch sein, aber dann schön locker in das Blickfeld der wartenden Kurzfahrer.
Unterwegs gab es so manches zu entdecken: Bekannte andere Teilnehmer, ein 40-km/h-Eichhörnchen oder die einem Teilnehmer nachempfundenen Haflinger der Rasse L-Toni.
Pannen am Rad hatte wir nicht. Der Mario tauchte auch im Ziel wieder auf. Kurz. Es gab dann noch Ausgelassenheit ob der geschafften und gelungenen Fahrt, verschiedene Getränke, Kuchen und Nudelgerichte, unter anderem.
Unseren Bus haben wir dank schönem Wetter in Großpostwitz gleich zurück geben können und bis nach Hause die Beine gelockert. Das Glück dieser Fügung war nicht allen gleich erkennbar.
Warum unsere Älteren selbst für die kürzere Umgebindehausrunde nicht zu begeistern waren bleibt unklar. Man sollte halt mal selber das Angebot lesen.
Auffallend bei Trixi ist der Anteil der älteren Herrschaften mit elektrisch unterstützen Rädern. Meist schön warm angezogen. Gut für die, bevor sie zu hause schwitzen.