Berichte

Nur wenig getrixt bei der RTF in Großschönau  2024

Geschrieben von Peter Hirsch, 29. Mai 2024

Im kleinsten deutschen Mittelgebirge unterwegs

Textfeld:  Am Austragungstermin dieser nahen Heimattour sollte es für den RSV Bautzen eigentlich nur die Frage geben wer welche Strecke fährt. Eine „Ob“-frage verbietet sich bei Schönwetter schon wegen der kurzen Anfahrt für alle, die irgendwie Spaß an Radtouren haben, noch eine Kurbel rumkriegen und nicht durch Wettbewerbe wie  „Rund um Großwaltersdorf“ anders gebunden sind.

Die Vorabsprachen und schönes Wetter ließen trotz familiärer Gegebenheiten eine beachtliche RSV-Vertretung erwarten. Das machte etwas Koordinierung nötig, brachte aber immerhin 19 Leute mit engem RSV-Bezug an den Großschönauer Sportplatz. Dort erwartete uns ein freundlicher Empfang mit noch sehr volkstümlichen Gebühren.

Das Anfangsbild mit den 15 Bautzenern ist sehr ansehnlich aber immer noch unvollständig. Zur Anreise waren unser Bus, zwei private Autos und - der Unabhängigkeit alber - auch Marios Rennrad im Einsatz. Geparkt wurde wie immer auf dem Schulhof.

Befahren wollten wir Strecken diffenenzierten Anspruchs. Einige nur im Vorgebirge, andere die 85 km am und wieder andere die 150 km übers Gebirge. Weil diese Konstellation den etwas zurückhaltenden Kurzfahrerinnen eine lange Wartezeit auf die langsamen Gebirgsfahrer, die nicht im Renntempo über den 150-er Kanten hetzen können, bescheren würde,  kam die im Vorjahr erprobte Kneifervariante zur Langstrecke wieder ins Spiel: Bei Schlechtwetter oder Zeitdruck kann man ja die Runde um den Berzdorfer See weglassen. Das spart etwa 30 km. Also eine gute Stunde. Also erst mal anfangen.

KP 2

Wenn man, wie ich ein paar Minuten früher losrollt, bekommt man erst in Jonsdorf die Verfolger und Kurzfahrerinnen zu sehen und hat den Anstieg zum Stern fast alleine zum Genuss. In Hain war ich dann mit der verabredeten Gruppe mit den zwei Lennys, Christian und zwei Müllermännern zusammen. Bis zum Kammlochanstieg! Diesen besonderen Genuss sollte man doch immer etwas auf sich wirken lassen. Wer weiß denn wie lange noch?

Oben hat mich die Gruppe erwartet. Sicher auch der Ortskenntnis wegen. Es gibt ja bis Hartau noch zwei Rechtsabzweige, die gerne übersehen werden. Auch diesmal hat sich dort die Reihenfolge der Gruppe umgekehrt und gesammelt. Nach dem Berg zwischen Eichgraben und Olbersdorf war das Gebirge geschafft. Über ein paar Wellen ging es zügig weiter Abwärts bis zum km 40 am ersten Kontrollpunkt mit Labe in Mittelherwigsdorf.

Die Versorgung und ein paar Späße mit den Helfern dort taten uns gut. Zu lange möchte man doch nicht rumstehen. Also wieder los und sich langsam wieder einrollen. Dieser zweite Abschnitt nordwärts über dem Eigen wurde zum Solo mit Rückenwind. Ja, wo bleiben die denn nur?

Irgendwie hatten mich meine Begleiter aus dem Blick verloren, damit wohl auch ihren Streckenleser und  bald auch die Linie.

Anrufen? - Die sind doch erwachsen und kommen schon noch. Warten kann man am K2 in Schönau-Bertsdorf immer noch. Nach dann 65 km des Weges. Dieser Punkt war gemütlich eingerichtet und recht wenig los. Also erst mal etwas zu sich nehmen. Und mit den Helfern schwätzen.

Aber schon bald kamen die Jungs angerauscht und berichteten von einem künstlichen Umweg. Die Verfassung in der Gruppe reichte von fröhlich schnatternd bis seltsam ruhig. Es war also an der Zeit über gemeinsame Weiterfahrt oder Teilung zu reden. Der Rückweg südwärts versprach Gegenwind und zum Nachmittag auch Gewitter. Also Vorsicht mit den müden Kriegern.

Nur die Lennards gingen nach der Pause noch an die Seeumrundung. Die verbliebenen vier fuhren nun in Ruhe Richtung Anstieg nach der Erdachse. Von dort war weiter der 150-er Strecke nach Obercunnersdorf zu folgen. Ob das richtig so war? Der Anstieg aus Bernstadt raus und der m ewig langen Zieher von Herwigsdorf bis zur B178 teilte die Gruppe nochmal. Nur vorübergehend bis zu K4. Dort nahmen wir den Mario in Empfang. Sein Blick war fragend. Wir haben nichts erklärt.

Textfeld:

 Frank Stolle hatte sich mit seinem Enkel der 85-km-Strecke angenommen. Auch Ullrichs und der Daniel Pörschmann. Arne hat seiner Mutter 35 km der Welt gezeigt.

Den erfahreneren Damen war heuer mehr nach gemächlicher Wanderfahrt, die sie auch zum K1 führte.

Auf den für alle gleichen Heimweg entlang der Mandau bis zum Ziel am Sportplatz heißt es wach bleiben. Viele gleichrangige Kreuzungen sind  zu beachten, das Tempo nach jeder Drosselung wieder aufzunehmen. Eine ganze Irritation an einem Schleichpfad musste noch sein, aber dann bald den Blick wartenden Lieben.

 

 

In Summe 2050 km pannenfrei gefahren. So gab es auch Ausgelassenheit ob der gelungenen Fahrt, verschiedene Getränke Nudelgerichte und „Tankstellenfasan“. Ob unsere seelose Spezialvariante offiziell werden sollte? Mehr Aufwand ist das nicht. Unglücklich war die Terminüberschneidung mit dem Erztaler.

Unseren Bus haben wir dank noch schönem Wetter gleich zurück geben können und bis nach Hause die Beine gelockert. Nass wurde es doch noch - in Doberschau.

Der Ghostwriter dankt den rührigen Veranstaltern und unseren Teilnehmern.