Zum Herbstanfang stand am Sonntag der Sebnitzer Klassiker auf dem Programm der Bautzener Straßenfahrer. Das Rennen, das von einer großen Tradition mit berühmten Namen wie Schur, Merckx, und Ampler in den Siegerlisten lebt, konnte nach jahrelangen Straßenbauarbeiten endlich wieder auf der ursprünglichen, sehr bergigen 6-km-Stadtrunde gefahren werden. Die rührigen Veranstalter hatten sich sehr bemüht zu diesem Anlass auch namhafte Fahrer, speziell im Elitefeld der höchsten Leistungsklasse PT/KPT/KT/A/B, einzuladen.
Doch zu Beginn hatten kurz nach 8 Uhr noch bei Morgenkühle die Jugendfahrer ihr Rennen zu absolvieren. Mit nachweislich guter Form wollten die Bautzener Jugendfahrer Daniel Pötschke und Norbert Herkner versuchen das Rennen zu gewinnen. Im Laufe der 7 Runden löste sich eine vierköpfige Spitzengruppe mit beiden Bautzenern aus dem nicht sehr großen Feld. Leider gelang es ihnen dabei aber nicht auch den bekannt starken Dresdener Sprinter Patrik Nagler abzuhängen. Im Gegenteil: Bei der letzen Bergwertung konnte sich Nagler 15 m absetzen und musste auf der Abfahrt in gemeinsamer Anstrengung gestellt werden. In der Reihenfolge Herkner, Nagler, Pötschke ging es durch die letzte Kurve Richtung Marktplatz zum Ziel. Leider musste sich Norbert noch überspurten lassen. Der Sieg ging also nach Dresden. Aber gleich zwei Bautzener auf dem Podest sind aller Ehren wert.
Claus Gruhl und der Mountainbiker Silvio Hauschild hatten für das Rennen der Elite C gemeldet. Im zahlenmäßig gut besetzten Feld waren 11 Runden zu absolvieren. Auch in diesem Rennen ging es recht bald „ordentlich zur Sache” und so zersplitterte die Fahrerschlange schon ab der dritten Runde. Silvio fand sich in der ersten Verfolgergruppe wieder und erspurtete sich am Rennende den 21. Platz. Claus wurde zur Rennmitte durch einen ungeschickten Konkurrenten ab Berg fast zum Stand gebracht. Er verlor so leider den Anschluss zum Hauptfeld.
Der Höhepunkt des Tages war das Eliterennen PT/KPT/KT/A/B ab 13:15 Uhr. Die namhaften Teams wie Gerolsteiner, T-mobile, Milram, Lamonta hatten sich mit weniger bekannten aus Jena, Prag und anderswo 18 Runden lang auseinanderzusetzen. Dazwischen schien das Amateurteam des Dresdener SC auf recht verlorenem Posten zu stehen.
Überraschenderweise kam es überhaupt nicht so. Mit dem Selbstvertrauen einer guten Leistung des Vortages versuchte der für den DSC-Fahrende Bautzer Mathias Hirsch mit der Flucht nach vorn Akzente zu setzen. Ob das bei dem Feld mit Klassefahrern wie z. B. dem Vorjahressieger Eric Mohs, Eric Bauman, Steffen Radochla, Robert Förster, Andre Schulze gut gehen konnte, war die bange Frage des recht zahlreichen Bautzener Anhanges, der sich an der Bergwertung postiert hatte.
Zur Rennmitte zeichnete sich ein stabiler 2-Minutenvorsprung einer Achtergruppe ab, der noch etwas anwuchs. Mathias war dabei. Auch dass Eric Mohs (Team MILRAM) der stärkste in der Gruppe war, schien klar. Er demonstrierte das er bei jeder Bergwertung.
Es ging also eigentlich nur um die Plätze zwei bis acht. Carlo Westphal stürzte noch, da waren es noch sieben. In dieser Konstellation ging es sehr hektisch in die letzte Runde. Mohs setzte sich am Berg ab und gewann sicher vor Daßler (Lamonta) und seinem Teamkameraden Michael Weicht. Leider versteuerte sich Mathias Hirsch nach der letzten Abfahrt bei einer Attacke im Kreisverkehr und musste bremsen um nicht zu stürzen. Das kostete mehrere Plätze und war das Angriffsignal für Andre Schulze, der erspurtete sich Rang vier. So war Mathias über seinen in diesem Feld eigentlich traumhaften siebenten Platz nicht ganz glücklich. Es war noch mehr drin an diesem Tage.
Im Hobbyrennen der Männer war mit Mario Graff nur einer vom RSV Bautzen am Start. Er fuhr auf Platz sechs.