Berichte

Tagebuch: Trainingslager vom  14. - 19. Juli 2019  im Zittauer Gebirge

Zusammengefasst aus Notizen verschiedener Teilnehmer von P. Hirsch.

Wir haben es wieder gewagt: Ein Trainingslager für interessierten Nachwuchs des RSV Bautzen. Diesmal im Zittauer Vorgebirge - in Saalendorf. Mehr Bilder.

 

So. 14. Juli 2019, Der Anreisetag

Nahe dem Trixi-Bad, zu empfehlen

 Aus verschiedenen Gründen war für unser Kindertrainingslager ein neues Quartier zu suchen. Ein Stück weg sollte es sein aber mit dem Rad erreichbar und in schöner Gegend. Warum also nicht im oder am Zittauer Gebirge?

Wer allerdings recht spät dort um Quartier ersucht, muss etwas Glück haben. Gerade noch rechtzeitig sind wir auf das Gästehaus am Oberlausitzer Dreieck gestoßen.

Die restliche Vorbereitung sollte für geübte eigentlich schon Routine sein. Eigentlich! Worüber man bei der Abfahrt alles noch staunen kann, ist immer wieder spannend. Ruhig brauner, nach einiger Verzögerung konnten wir 9:15 Uhr beim Richard vom Hof reiten. Die fehlenden Radhandschuhe haben wir uns unterwegs noch geborgt und beim ersten Stopp am Kuchenhäusel dem Nutzer überreicht. Was noch nicht da ist fehlt eben.

Christian hat diese Fahrt von Bautzen über den Spreeradweg, Cunewalde, Lawalde, Ebersbach und Großschönau als Begleitbuskutscher abgesichert. Nahe Dürrhennersdorf war die erste kleine Verletzung zu versorgen. Ein Kettenblatt hatte Leos Wade angeritzt, was den aber kaum beeindruckt hat. Die Jüngsten wurden trotzdem nach 40 km vor dem Zittauer Gebirge zur Schonung an Bord genommen.

 Natürlich sind die "Großen" durchgefahren. Nur nicht, wie gedacht, über Leutersdorf nach Spitzkunnersdorf. Eine Baustelle ermöglichte uns den Weg über Seifhennersdorf und den schönen Berg an der ehemaligen Schuhfabrik zu nehmen, natürlich samt der herrlichen Abfahrten.

 Unsere Ankunft kurz nach 12 Uhr hat die Köchin überrascht. Also war erst das Quartier zu beziehen. Die Jungen teilten sich ein Viererzimmer, Richard und Peter eins gegenüber, Christians mit Reservebett war gleich angebaut. Alles gut. Die Aufgaben "Betten beziehen" und "Schrank einräumen" stoßen aber wohl immer auf geteiltes Echo.

Mit der Klärung dieser Zuständigkeiten und etwas Hilfe stand nach dem Mittagessen - Fischfilet mit Kartoffelbrei - der vorgesehenen Geländeerkundung zum Trixi-Bad und zum Klettergarten nichts mehr im Wege.

Für die Tourübertragungen bei Eurosport stand natürlich ein TV bereit. 

Später ließ auch das reichhaltige Abendessen keine Wünsche offen. Trotzdem zog es den Christian erst mal wieder heim. Uns bot eine Spielkiste noch einige Abwechslung. Wirklich alles da, unser eigener Ball hätte gar nicht mit gemusst.

 

Nahe dem Trixi-Bad, zu empfehlen

 

  

 

Das Gästehaus am Oberlausitzer Dreieck haben wir als ein sehr angenehmes Quartier erlebt.

 

Nach Richards Bericht  Strecke  61 km, 690 Hm, 2:48 h  

 

Mo. 15. Juli, 2. Tag - Mit dem MTB die Lausche umkreisen

Überblick

 Um 7 30 Uhr war Aufstehen , Frühsport, Frühstück - wie jeden Tag.
Gut gestärkt und noch voller Energie starten wir die Tour in Richtung Lausche. Schon auf dem Weg nach Jonsdorf musste die Jugend natürlich auf die Kleineren etwas Rücksicht nehmen.


 Von Jonsdorf nach Waltersdorf zur Wache bietet sich der Hohlsteinweg an. Der lange Anstieg bis zum Skibahnhof ist hart. Oben kommt der Spaß wieder. Es geht flacher nach Waltersdorf zur Wache an halber Höhe der Lausche. Von da stieg unser Weg wieder merklich an. An den ersten Bauden ging es vorbei bis zur Chata Luz. Dort gab es lecker Mittag, fast alle wollten Gulasch.
Danach ging's nordwärts weiter über Waldwege
und die Eisgasse hinab ins Tal. Dort führte uns die Dorfstraße wieder hoch zur Wache und die Lausche war umrundet. Dann ging es den Hohlsteinweg mit 55 km/h wieder runter nach Jonsdorf und zurück zum Quartier.


Dort war dann Ausruhen angesagt, nach dem Abendbrot und ne kleine Runde Fußball. Der Tag war für alle anstrengend.

 

Nach Fabis Bericht     Strecke  31 km, 3 h,  ca. 500 Hm.

 

Di. 16. Juli, 3. Tag - südwärts mit dem RR und Verstärkung

 

Überblick

 Heute sehen wir mal, was sich südwärts des Zittauer Gebirges so anschließt. Böhmen hat eine interessante Geschichte, die sich auch in der Landschaft der Böhmischen Schweiz wiederspiegelt. Die muss man mal gesehen haben. Dazu war auch Uwe König angereist, Justin kam noch gut zurecht.

Nahe Cvikov gibt es in den Sandstein getriebene teils sehr große Höhlen, deren Nutzung vom alten bäuerlichen Obstlager bis zum geheimen Rüstungsbetrieb reichte. Einige waren mal Steinbrüche.

Heute ist die befahrbare Bikerhöhle ein Ziel für überwiegend motorisierte Zweiradfahrer. Bei nur etwa 20 km Luftlinie ab der Grenze wurde diese Höhle also auch für uns ein Ziel. Der Weg über das Jonsdorfer Schweizertal nach Krompach ist einfach zu finden und ab dort mit der Nr. 3055 als Radwanderweg bis zum Ziel gut markiert. Leider hat die Fahrbahn übern Winter sehr gelitten.

Am Morgen war es noch kühl, der Himmel trübe und die Straßen recht wellig. Das weckte beim Jüngsten das Heimweh, mit unüberhörbarem Kummer. Was tun? Trösten, helfen und abwarten. Die Inspektion der ersten großen Höhle brachte die Stimmungswende. Die Bikerhöhle erreichten wir kurz danach und befuhren sie mit Stirnlampe. Danach ein Imbiss. Leo hat sich Plinse und Kofola gemerkt.

 Die Rückfahrt wurde im Krompach Gasthaus "am Kammweg" noch für eine etwas vornehmere Mahlzeit unterbrochen. Die Kleineren waren auf direktem Kurs nach 55 km wieder in Saalendorf. Andere fuhren noch über Hain und Oybin zurück um noch etwas Anspruch in die sonst zu leichte Fahrt zu bekommen.

Am Abend haben Müllers noch ein Stündchen den 24-h-MTB-Parcours am Hochwald befahren. Wir anderen haben die Lausche ab der Waltersdorfer Sonnebergbaude zu Fuß bestiegen um die Fortschritte der dem Vernehmen nach wohlorganisierten Baustelle des neuen Lausche-Aussichtspunktes zu sehen. Keiner da. Man orientiert sich am BER?

Frei nach Leos Bericht  Strecke 6o km, 745 Hm, 3:11 h

 

Mi. 17. Juli, 4. Tag - die MTB-Wanderung auf den Töpfer

 

zum Töpfer

 Am Morgen lief alles ab wie immer: Aufstehen, Toilette, 7:45 Uhr Morgensport, Frühstück. 

Nach dem RR-Tag gestern war wieder eine Fahrt mit dem MTB gedacht. Richtung Falkenstein und danach ostwärts war der Grobplan. Also ließen wir uns treiben: Schwedenkreuz, Gondelfahrt, Grenzweg, Mühlsteinbrüche, ... Essen? Wo und wie? Die Töpferbaude könnte ein Ziel werden.

Ab dem Kammloch war die Routenwahl (durch beide Felsengassen zum gelben Weg) aus der Uralterinnerung gewählt etwas suboptimal. Jedenfalls fürs Rad. Diese heutigen MTB's sind treppauf etwas sperrig. Wir haben es trotzdem und mit fremder Hilfe geschafft, Töpferaussicht und -baude erreicht und und stärken können. Vor der für die "Kurwanstbahn" asphaltierten Abfahrt wurde besser noch gewarnt und sehr kontrolliert abgefahren. Fast zu viel Straße auf einmal - also durch den Hausgrund hinter dem Berg Oybin wieder rauf und zum Stern, weiter nach Jonsdorf und heimwärts.

 

Den Tag abschließen wollten wir eigentlich im Klettergarten. Leider kamen wir dafür zu spät dort an. Es blieb also noch bei der zweiten Besichtigung und später Fußball.

21:59 Uhr konnten endlich alle Schummelmex und waren reif fürs Bett.

 

Diese MTB-Tour hatte 30 km, viele schweißtreibende Laufpassagen und 749 Hm.  Strecke.

 

 

Do. 18. Juli, letzter Tag - mit RR die Kurorte und Anhöhen von der leichten Seite genommen

 

 Die Morgenroutine - fast pünktlich 7:15 Uhr aufstehen - Zimmer aufräumen und raus - sollte nun sitzen. Theoretisch. Praktisch tun sich schon welche schwer. Der Morgensport wird immer "eckiger" und deshalb auch umso nötiger.

Heute ist wieder das Rennrad dran. Das Gebirge hält viele Anstiege bereit. Wie macht man also eine Überquerung mit der gefächerten Gruppe? Wir suchten die "dünnste Stelle" auf dem Weg nach oben.

Nach Vorabstimmung ist das der sanfte Anstieg von Eichgraben nach Lückendorf. Dahin kommt man auch sanft über Jonsdorf und Olbersdorf. Dann wird es ernster: Ostwärts zum Mittelweg geht es kurz über  8%. Also oben sammeln, dann fix abwärts und rechts rum. Ab Eichgraben zum Forsthaus maulte der erste. Mit etwas Sicherheitsabstand war das bis Lückendorf zu ertragen. Das Kammloch runter ging es nach Ermahnung auch recht diszipliniert, der Anstieg links hoch nach Hain, nun ja... s.o. Fabi und Manni fuhren die Hainstaße mehrmals und probierten oben noch den Stich zur Kammbaude. Dann geht es nur noch runter bis zum Bahnhof Jonsdorf.

Vier haben diese Runde noch über Bertsdorf nordwärts verlängert. Eine rasante Steilabfahrt bis Großschönau belohnte die Mühe mit persönlichen Rekorden. Das Mittagessen im Quartier -Milchreis und Erdbeeren- passte uns Süßmäulern bestens auf den Schnabel.

 Nach etwas Ruhe ging der Anmarsch zum Klettergarten bei der letzten Chance schneller. Ausreden über Höhenangst und technische Probleme wurden beseitigt. Um 15 Uhr konnten wir uns einweisen lassen. Der Parcours dort begeisterte uns schnell. Ein Abend mit Grillmeister Richard und allem was dazu gehört rundete den Tag ab.

Nach Christians Bericht. Strecke. 41 km, 2 h, 700 Hm.

 

Fr. 19. Juli, Abreisetag - mit dem RR recht flach nach Hause

 

Wieder um 7:20 Uhr Aufstehen. Aber heute werden die Betten abgezogen. Der Morgensport wird noch "eckiger". Nach ausgiebigem Frühstück für fast alle ging es ans finale Einpacken. Dann kam eine Planänderung wegen schlechter Wetteraussichten: Keine Einheit im Gebirge mehr - Abreise schon Vormittag. Also wurde nach der Zimmerräumung der Bus mit den MTB's und unserem Gepäck beladen. Justin, etwas indisponiert, durfte dort mit rein.

Schnell war noch ein überraschend plattes Hinterrad zu reparieren. Um 9:22 Uhr fuhren wir los. Die gewählte Strecke sollte der müden Beine wegen die größeren Anstiege zwischen Großschönau und Ebersbach umgehen. Also folgten wir dem Wasser (zunächst der Mandau) gemächlich bergauf bis zum Startort der Tour de Zelenak. Von da folgten wir deren Runde bis zur Höhe Sohland und bogen dort bald auf den Spreeradweg ein. Jetzt ging es mit dem Wasser wieder bergab bis zum Wasserwerk.

Bis auf zwei Kuppen haben wir diese letzen 60 km, mit nur 434 Höhenmetern, recht locker gefahren. Fast alle und in 2:48 h. Kurios - die exakt gleiche Zeit wie die Hinfahrt.

Nach Mannis Bericht. Strecke.
 

Fazit: Sechs abwechslungsreiche Schönwettertage mit ca. 300 Rad-Kilometern, 3700 Höhenmetern im Gelände und auf der Straße reichten den Nachwuchsfahrern als Erlebnis. Dazu kamen noch eine Lauschebesteigung, der Aufenthalt im Klettergarten Zittauer Gebirge, Fußball, Rommé und Würfeln als "teambildende Maßnahmen".

Schade, dass das Stammteam nur sieben waren und wir keinen wirklichen MTB-Übungsleiter mit hatten. Für 2020 haltet Euch bitte die erste Sommerferienwoche frei.