Berichte

Tagebuch: Trainingslager vom 24. Juni - 4. Juli 2002 in Spindlermühle

Geschrieben von Stefan B.

24. Juni 2002, 1. Tag

Gruppenbild Es begann an einem sonnigen Montag 9 Uhr. 7 Radsportler, Peter, Martin, Thomas, Jos und 3x Stefan B.L.P. des RSV Bautzen machten sich mit ihren Rennrädern auf den Weg nach Spindlermühle (CR) ins Trainingslager. Wir fuhren traditionell von Bautzen über Weißenberg, die Königshainer Berge, Girbigsdorf, Görlitz Stadtbrücke, Zawidow, Friedland, Hainice, Wittighaus, Korenov, Abzweig Rokytnice, Vrchlabi, nach Spindlermühle. Während der Fahrt begleitete und versorgte uns der Vereinstransporter mit Essen und Trinken, leistungsschwächere Pedalleure wurden an schweren Wegabschnitten von ihm mitgenommen. Nach dem wir 7 Std. in die Pedale getreten hatten und 170 km zurückgelegt waren, kamen wir gegen 17 Uhr in unserm Quartier an, Pension „Lucerna” (830m NN).

25. Juni 2002, 2. Tag

…eine Abkühlung in der weißen Elbe ist nur für Eisenharte… An unserem Ruhetag entschieden wir uns für eine kleine und lockere MTB-Tour in die Seitentäler von Spindlermühle. Dazu liehen sich Jos und Thomas zwei MTB's aus. Diese waren mit Übergleitritzeln, Soundbremsen, Rost - Effektlack und anderen Spielereien ausgestattet. Als erstes wollten wir eine ruhige Tour, die in der MTB-Karte eingezeichnet ist, im Tal zwischen Plan und Ziegenrücken fahren. Da wir permanent auf dem Holzweg waren, beschlossen wir nach 1 Std. umzudrehen und zur Weißen-Elbe-Baude zu reiten. Anschließend kühlten wir in der Weißen Elbe unsere überstrapazierten heißen Beine. Jos und Thomas hatten am meisten Spaß bei der 2,5 Std. dauernden und 25 km langen Strecke. Daraufhin beschlossen die beiden sich nie mehr Räder auszuleihen.

26. Juni 2002, 3. Tag

Das Wetter ist gut, die Beine sind noch schwer vom Ruhetag, also beginnen wir den 1. Tag im Trainingsblock mit 30 min lockeren Jogging und Gymnastik. Nach dem Frühstück fuhren wir einen Klassiker, die Flugplatzrunde, verlängert durch eine kleine Schleife über Benecko. Die Runde beginnt wie jeden Tag in Spindlermühle, leicht bergab nach Vrchlabi, am Wiesen-Flugplatz vorbei, rüber nach Prostredni, im Tal über Dolni Dvur hoch nach Strazne und runter nach Vrchlabi, dann über einen Pass nach Mrklov, hoch durch Beneko, runter nach Vrchlabi und wieder im Elbtal bis Spindel. Nach 2 Std. 45min. und 75 gefahren km waren wir in unserer Pension. Das Elbtal aufwärts werden wir noch lieben! Abends war Radpflege dran.

27. Juni 2002, 4. Tag

Dieser Tag begann mit 30 min Frühsport. Danach trennte sich die Gruppe, ein Teil fuhr Rennrad nach Misecky und der andere Teil ritt mit den MTB's über Stock und über vielmehr Stein als Stock nach Harrachov. Zu den edlen Rittern gehörten 1x Martin und 3x Stefan, wobei wir uns in die Arbeit teilten Stefan L. hatte die Verantwortung Stefan B. den Plan. Stefan P. hatte mit der Fahrtechnik zu kämpfen und Martin mußte mit der Energie haushalten. Gestartet sind wir an der Sessellift-Talstation in Spindlermühle. Von dort fuhren hoch auf den Medvedin, natürlich mit dem Rad. Von da ging es weiter zur Goldhöhe und irgendwie kamen wir dann am Rübezahlfrühstück an und fuhren den Ringweg um Harrachov in Richtung Rucicky weiter. Von diesem Weg rollten wir runter nach Harrachov, um in diesem Ort eine Mittagsmahlzeit zu uns zu nehmen. Als wir dann durch den gesamten Ort gefahren waren, kam uns der Gedanke, in den Hofbauden zu speisen. Also nichts wie hin, erst mal rauf auf den Kammweg der von Certova Plan nach Rucicky geht und weiter zu den Hofbauden. Unterwegs ereilte so manchen das Hungergefühl und eine unsichtbare Kraft (Hungerast) ließ uns langsamer und den Weg immer länger werden. Angekommen an der Baude wurde es kühl und Wolken zogen herbei, Wind kam auf. Wir setzten uns rein und aßen gefüllte Pflaumenknödel. Danach traten wir die kurze Heimreise über Misecky nach Spindlermühle an und waren nach 5 Std. Fahrt und 50km Strecke trocken angekommen.

Die Rennradgruppe Thomas B, Jos und Peter hatte eine recht schwere Fahrt bis auf fast 1400m über Horni Misecky und Benecko absolviert, 90 km 1000 Höhenmeter bei herrlichstem Sonneschein. Die Straße nach Misecky ist im unteren Teil neu gebaut, dort macht's besonders bergab richtig Spaß.

Zum Abendbrot gab es dann noch eine Überraschung: Mario, der Männer A-Fahrer und ÜL für Straßenrennfahrer, tritt in die Gaststube ein. Die gesamte Gruppe freute sich!

28. Juni 2002, 5. Tag

Wir sind noch kaputt von gestern, also fahren wir alle mit den Rennrädern eine flache, nicht allzulange Runde, 3,5 Std., durch das Riesengebirgsvorland. Die 84 km lange Strecke führte erst nach Vrchlabi und weiter an der Elbe runter bis nach Hostinne, weiter nach Dolni-Lanov, Prostredni, Vrchlabi und an der Elbe hinter nach Spindlermühle zu unserer Herberge. Am Nachmittag fuhr Stefan L. mit einem PKW nach Hause, und wir waren wieder zu siebent.

29. Juni 2002, 6. Tag

Endlich Ruhetag! Da fuhren wir nur locker 1 Std. die 20 km bis zur Spindlerbaude rauf und runter. Danach schauten wir beim Adrenalin Cup, einem Staffelwettbewerb mit Laufen, Gleitschirm fliegen, Kanu fahren und Mountainbikerennen zu. Am Abend beschloß Mario so gegen 19 Uhr mit den jüngeren Fahrern das Kurvenfahren und das Bremsen zu üben. Dazu befuhren wir eine 180°+x Kurve auf der Straße zur Spindlerbaude. Da durften die Jungen durch die Kurve fahren, immer und immer wieder, und Mario nahm die Zeit für die Durchfahrt. Das war ein gelungener Abend. Es gibt Reserven!

30. Juni 2002, 7. Tag

Heute fand wieder eine Teilung der Gruppe statt. Die Mehrheit fuhr mit dem Rennrad 2,5Std. ins Flachland. Außer die 2 Stefans, die fuhren in der Zeit mit dem Mountainbike um Spindlermühle. Nach dem Mittagessen fand unser Bergzeitfahren statt. Start war an der Mautschranke in Spindel und das Ziel ist nach ca. 9 km an der Spindlerbaude.

Ergebnisse Bergzeitfahren
Vorname Altersklasse Abfahrt Ankunft Zeit
Peter Sen 2 16:34:00 17:05:14 0:31:14
Martin U 15 16:37:00 17:13:57 0:36:57
Thomas U 15 16:40:00 17:07:39 0:27:39
Stefan Jugend 16:42:00 17:08:39 0:26:39
Jos Jugend 16:41:00 17:05:03 0:24:03
Stefan C 16:43:00 17:07:55 0:24:55
Mario Elite A 16:44:00 17:07:01 0:23:01

1. Juli 2002, 8. Tag

Nach dem gestrigen Bergzeitfahren wollen wir unser Training steigern und fahren durch das Riesengebirgsvorland zum Cerna Hora (1299 m NN). Die 130 km lange Runde führt uns nach Vrchlabi, Hostinne, Malde Buky, Janske Lazne, zum Cerna Hora (nur 3 Fahrer!), weiter nach Cerny Dul, Vrchlabi und das Elbtal zurück nach Spindlermühle, nach 5 Std. 15 min waren wir endlich in unserem Quartier. Abends gab es noch etwas Theorie zum Trainingsaufbau und zur sportgerechten Ernährung.

2. Juli 2002, 9. Tag

Dieser Tag begann mit Regen, der in Spindel nicht aufhören wollte. Deswegen schoben wir der Gesundheit und des Spaßes wegen einen Ruhetag ein und setzen uns nicht aufs Rad, außer Mario der trotz der hohen Luftfeuchtigkeit trainierte. Wir fuhren derweil mit dem Vereinstransporter nach Semily shoppen und besuchten auf dem Rückweg ein privates Technikmuseum im Isertal. In dem Museum gab es viel zu bestaunen: Alte Autos, Motorräder, hauptsächlich JAWA, Foto-Kameras, Fahrräder, usw.

3. Juli 2002, 10. Tag

Regenfrei begann dieser Tag und wir schwangen uns nach dem Frühstück auf die Räder. Unsere Route führte an der Elbe runter bis kurz vor Hostinne, rechts über'n Hügel nach Dolni-Kalna, Bukovina, Rovnacov, Zalesni-Lhota, Horni Kalna, Dolni Branna, Vrchlabi und zurück nach Spindlermühle. Für die 87 km brauchten wir 3 Std. 20 min.

Danach eine Überraschung: Unser Vereinschef und seine Frau kommen auf Kurzbesuch ins Riesengebirge… Kontrolle?

Am Nachmittag fand für die Sportler unter der Leitung von Peter und mit Marios guten Ratschlägen der Conconi-Test statt.

Am Abend saßen wir vor dem Lagerfeuer bis ein Gewitter uns von der Feuerstelle vertrieb. Nach kurzer Zeit gab es einen Stromausfall! Taschenlampen sind bei den jungen Sportfreunden nicht im Gepäck! Damit war die Aktion Kofferpacken auf den Morgen verschoben.

4. Juli 2002, 11. Tag

Nachdem die Koffer gepackt, das Frühstück verzehrt und der Regen nicht nachließ beschlossen wir, alle Fahrräder, Taschen und Personen in den Transporter zu pressen, um die Heimreise mit dem Rad und ohne A-Fahrer anzutreten. Wir fuhren im Auto bis Oberpolaun, wo es aufhörte zu regnen und stiegen auf die Rennräder, um in die Heimat zu rollen. Bei ständigem Gegenwind fuhren wir die gleiche Strecke nach Hause, auf der wir hergekommen waren. Nach den Königshainer Bergen erhielt unsere Gruppe Unterstützung von den zwei Radsportlern Mathias und Holm, die uns bis Bautzen begleiteten und Windschatten boten. 10 abwechslungsreiche und meist schöne Tage mit ca. 850 Kilometern für den „Durchschnittsfahrer” sind zu Ende.