Berichte

Tagebuch: Trainingslager vom  24. - 29. Juli 2022  Saalendorf

Zusammengefasst aus Notizen 7 verschiedener Teilnehmer von P. Hirsch.

Nach der guten Erfahrung der Vorjahre: Wieder ein Trainingslager für den interessierten Nachwuchs des RSV Bautzen in Saalendorf. Unser Bericht aus vollkommen freiwilligen den Notizen der mehr oder weniger schreibgeübten Teilnehmer. 

 

So. 24. Juli 2022, Die Anreise

 Abfahrt in Bautzen

 Pünktliche Abfahrt in Bautzen Preuschwitzer Straße um 9 Uhr bei schönstem Sonnenschein. Der Radtransport wurde auf zwei Busse verteilt, um Reserven im RSV-Bus zu schaffen. Wir fuhren bei ca. 25°C über Großpostwitz nach Cunewalde in brühender Hitze. Auf dem Weg zur Spreequelle in Neugersdorf durchquerten wir zahllose Baustellen. Weiterhin ging es durch Leutersdorf in Richtung Spitzkunnersdorf zur Gaststätte „Wilder Hirsch“. Da hier kein Stopp benötigt wurde ging es direkt weiter nach Großschönau. Nun war die Fahrt fast geschafft. Wir mussten nur noch nach Saalendorf rollen. Über Waltersdorf kamen wir bei ca. 29°C Außentemperatur in unserer Herberge an.

 Kurz nach der Ankunft räumten wir unsere Sachen in die Schränke unserer Zimmer hinein. Zum Mittag gab es Backfisch und Kartoffelsalat. Kurze Pause.

Dann ging es noch nach Ruppersdorf ins Freibad, wo zufällig das Shredniks-Festival stattfand.

Hier sprangen wir alle über eine provisorische Wasserrutsche vom Bahndamm ins Wasser (unten gab es eine Absprungrampe). Aber nur etwa die Hälfte der Teilnehmer haben sich auch getraut mit dem Fahrrad über eine Rampe ins Wasser zu springen.

Dann ging es wieder zum Quartier, wo die Zieletappe der Tour de France verfolgt wurde. Abends gab es lecker Abendessen und dann ging es für alle aufs Zimmer bis die Nachtruhe ausgerufen wurde.

 

Anreise-Strecke  62 km, 740 Hm in 2:34 h, angenehm warm

 

Mo. 25. Juli, 2. Tag - Mit dem MTB um oder auf die Lausche und mit RR das MC-Dreieck probiert

  Grenzübergang

 

 Nach dem Morgensport gab es ein gutes und reichliches Frühstück.

Dann fuhren wir mit dem MTB in Richtung Lausche. Die Leistungsstärkeren fuhren auf die Lausche, die Leistungsschwächeren haben ¾ des Berges in Anspruch genommen. Nach einer Kofola-Pause ging es zurück zum Quartier, wo uns ein feines Mittagessen erwartete. Nach zwei Stunden Pause stand die Rennrad-Tour vor der Tür. Peter, Christian, Ronny, Tim, Felix, Fabian und Luca haben mit dem Wind gekämpft und sind die MC-Dreiecks-Strecke abgefahren. Die U15 und U19 Sportler fuhren auf eine kleine, intensive Runde ins Gebirge. Elias zeigte Leo und Poldi die besten Berge im Zittauer Gebirge. Die vor der Haustür liegende Rennrunde wollten sich die Leistungsträger natürlich auch nicht entgehen lassen. So ergab es sich, dass Elias und Leo sich die 5,9 km lange Runde anschauten. Leopold jedoch begab sich schon mal zu Radschuppen. Als er sein Rad „nachbereitet" hatte, hängte er den Schlüssel an die Innenseite der Tür, die dann für Elias und Leo nicht mehr zu öffnen war. So übernachteten die schönen Räder von Elias und Leo im Haus. Wir ließen diesen zweiten Tag im Trainingslager mit einem Abendbrot und einer Runde Schummelmax ausklingen.

Strecke MTB  25 km, 725 Hm in 3:46 h  

lange RR  24 km, 320 Hm in 0:50 h  

 

Der Ort bekam noch bedeutung

 

 

Di. 26. Juli, 3. Tag - Die abgewandelte RR - Fahrt zum Jeschken

Auf dem Jeschken

 

 Heute war eine längere Fahrt durch den Schluckenauer Zipfel geplant. Z. B. um den Jungs die Zelenak-Runde nahe zu bringen. Leider wüten im westlichen Teil Waldbrände, Einsatzkräfte sind unterwegs und die Luft ist voller Rauch.

Deshalb nehmen wir uns besser den Jeschken vor. Diesmal ohne Kfz-Einsatz als anspruchsvolle Überschreitung ostwärts.

Im Tagesbericht steht:

Wir schreiben den 26. Juli, Tag drei des RSV Sommertrainingslagers. An diesem etwas kühleren, bewölktem Tag, starteten wir wie üblich um Viertel nach acht mit dem Morgensport sowie der morgendlichen Dehnungsroutine. Danach musste am Frühstückstisch der Tagesplan überarbeitet werden. Geplant war, die schöne Runde der Tour de Zelenak abzufahren, die in Rumburk startet und endet. Daraus wurde nichts, aufgrund von Waldbränden in Rumburk und in der Sächsischen Schweiz, deren Rauchschwaden bis hier ins Zittauer Gebirge reichten. So wurde ein anderes, beliebtes Radsportziel anvisiert, der Jeschken. Dazu fuhren wir über Jonsdorf, Hain und Lückendorf über die Grenze nach Jablonné. Bis hierhin waren Rauchschwaden zu sehen. Von dort kullerten wir über einige tschechische Dörfer zum Fuße des Jescken. Am Anstieg setzten sich die Nachwuchssportler ab. Doch nach Recht kurzer Zeit fuhren Elias und Leo allein nach oben und trafen zu zweit oben ein. 5 Minuten später folgte Christian Qu., nach weiteren zwei Minuten Leopold und Fabian. Als alle oben angekommen waren, gab es einen Riegel und eine Kofola. Es folgte nun eine schöne Abfahrt nach Liberec. Nun ging es nach Chrastava und über sehr schlechte Radwege und Straßen nach Hradek nad Nisou, wo wir ein kleines Mittagessen zu uns nahmen. Mit vollen Bäuchen fuhren wir über die Grenze nach Eichgraben, Olbersdorf. Auf direktem Wege ging es über Bertsdorf zurück nach Saalendorf ins Quartier. Wir ließen diesen Tag mit einem Abendbrot und einer Runde Schummelmax ausklingen.

 

 

Strecke RR 101 km, 1650 Hm, 4:51 h

 

 

Mi. 27. Juli, 4. Tag - eine leichte RR-Runde als KB im Vorgebirge und abends auf das Dreieck

unterwegs im Gebirge

 

 Nach einem stärkenden Frühstück sattelten wir unsere Rennräder und strampelten mutig in Richtung Varnsdorf. Für unsere Leistungsträger stand KB auf dem Trainingsplan, was so viel wie Kompensationsbereich heißt und lockeres Radfahren zum Ziel haben sollte. Bei recht frischen 20 ° Celsius hatten einige Ärmlinge aufgezogen oder ihre Windwesten mitgenommen. Die neu Rot-Weißen fanden auch wieder auf die Radstrecke der Mandava (Mandau) und durchzogen die schmalen Wege bis zum Radladen Knobloch in Großschönau. Nach dankbarer Reparatur eines Bremsklotzes ging es weiter in Richtung Hainewalde bis Mittelherwigsdorf. Nun hieß es langsam den Heimweg antreten, denn das Mittagessen war bestellt und Pünktlichkeit ist der Deutschen … Auf direktem Weg nach Zittau und zum O-See ging die Reise durch die Dorfstraße von Olbersdorf und schließlich nach Jonsdorf bis zurück nach Saalendorf. Zeit geschafft und mit leckeren Schweinebraten an der Gabel war für manche das Tagesziel erreicht. Peter und Christian nutzten den angefangenen Tag und leichten Niesel, um den Laptop zu zünden und Datenerfassung und Verarbeitung mit Strecken und Leistungsdaten so zu bearbeiten, dass sie später auch ausgewertet werden können. Auch Theorie mit dem Thema – Verhalten im Wettkampf – mit vielen interessanten Beiträgen von denen, die schon Wettkampferfahrung gesammelt hatten, stand auf dem Plan. Angeheizt von vielen neuen Tipps wollten Elias und Leo unser neues Segment testen. Leo fragte Christian, ob er sein Aero bekommen könnte. Zum Dank kam eine neue Bestzeit heraus, die dann aber von Elias noch getoppt wurde. Zum Abendessen gab es noch viele anregende und doch schon sehr vernünftige Ansichten zur richtigen Ernährung. Ein Runde Schummelmax hat dann anschließend den Abend abgerundet.

 

Strecke KB RR 40 km, 400 Hm, 1:43 h

Strecke am Dreieck RR 24 km, 320 Hm, 0:50 h

 

Do. 28. Juli, 5. Tag - Mit dem RR lang und kurz in einer Dreiländertour um und durch das Gebirge

am Dreilendereck

 Nach dem etwas zurückhaltender genutzten Mittwoch sollte heute noch einmal kräftiger angegriffen werden.

Die Gruppe A hatte sich 3,5 Stunden GA auf den Plan schreiben lassen. Das kollidierte nun etwas mit dem ebenfalls schon bestellten Klettergartenbesuch am Trixipark ab 14 Uhr.

Also galt es besonders für die „A-Fahrer“ das Frühprogram zügig zu absolvieren um auf die Strecke zu kommen. Dazu hatten sich Elias, Leo und Poldi die Unterstützung des ortskundigen Christian erbeten. Wohl auch um pünktlich zurück zu sein. Geschafft haben die vier das und berichten selber dazu.

Der halbwegs ortskundige Anführer der Gruppe B war also ich, der Peter. Das funktioniert, weil die Jungspunte in fremden Gebiet fast an jeder Kreuzung auf ihren Blindenhund warten müssen.

Etwa eine halbe Stunde nach der Gruppe um Christian führen Müllers (Fabi und Felix, Tim und Luca mit mir in Richtung Großschönau los. Mit dem Rad kam man gut durch die diesen Ort lähmende Baustelle und weiter in Richtung Hainewalde. Ab dort war es noch ein schönes Einrollen entlang der Mandau nach Zittau. Dort bot sich ein Abstecher über Polen nach dem Dreiländereck an. Freundliche Leute grüßten und fotografierten uns, bevor wir uns in Richtung Hradek und Harthau wieder bergwärts bewegten. Bei Eichgraben in Richtung Lückendorf hat man es mit einer 3 km langen aber moderaten Steigung zu tun, bei der ich dafür sorgen musste, meine Mitfahrer vor mir im Blick zu behalten. Das gelingt am besten von hinten.

Die Steigung dieser Straße wärmt heute gut bis zum neuen Forsthaus Lückendorf, wo ich schon mal auf den entgegen kommenden Anstieg aus dem Unterdorf hinweisen konnte. Der wurde in eine Zusatzrunde für die U17 dieser Gruppe eingeordnet, während Felix, Luca und ich etwa am höchsten Punkt der Runde einige Minuten die Aussicht zum Jeschken genossen. Wieder vereint ging es nach entsprechender Ermahnung zur Vernunft über das Kammloch bergab recht flott am Kelchsteinen bis nach Nieder-Oybin. Von dort zum Bahnhof Bertsdorf und noch ein Schlenker westwärts und über Hänischmühe nach Jonsdorf.  Nach einer Woche wurde bei zweien der Tritt etwas müder. Die älteren Fabi und Timm fühlten sich angesichts des nun bekannten Heimwegs wieder stark und waren nicht mehr zu bremsen. Der Luca lebte schnell wieder auf und stiefelte hinterher. Felix nicht so. Eine Eistüte an der Gondelfahrt animierte uns zum Zwischenstopp. Angesicht des abbestellten Mittagessens eine vertretbare Idee. Nur die Vorausfahrer waren auch telefonisch nicht zu erreichen. Felix und ich wurden uns schnell einig, daß so etwas nun wirklich fremdes Elend ist. Lange hält ja so ein Softeis nicht in der Hand bei der Wärme. Also waren wir auch bald am Quartier.

Nicht alle wollten noch einmal um die Dreiecksrunde. So war das Radtraining B nach knapp 3 Stunden absolviert und nicht mehr viel Zeit sich auf den Klettergarten vorzubereiten. Bald kehrte auch die Gruppe A heim.

Die Gruppe berichtet über ihre Tour:

Für die Nachwuchsfahrer um Christian Q. stand heute die Königsetappe an. Im 4er Gespann fuhren sie zunächst abwärts nach Bernstadt. Nach einem Beweisfoto an der "Erdachse" setzten sie Kurs auf Ostritz. Hier ging der Spaß erst richtig los. Der heutige Trainingsplan erlaubte ihnen frei zu entscheiden, mit welcher Intensität sie die Anstiege bezwingen wollen. Man merkte, dass die Jungs heiß auf Geschwindigkeit und Bestleistungen waren. Immer an der Grenze entlang bis nach Hirschfelde kämpften sich die Jungs über alle Anstiege und aufkommenden Wind. In Zittau trennte sich nun die Spreu vom Weizen. Ab hier kämpfte jeder für sich allein. Der Anstieg von Eichgraben, durch Lückendorf durch, bis zur Kuppe gab den Jungs den Rest. Mit knallroten Köpfen, brennenden Beinen und dem letzten Riegel in der Hand rollten die Jungs Richtung Unterkunft und schüttelten sich nochmal die Beine aus, bevor die nächste Aktion anstand.

 

Im Klettergarten noch einen Happen zu essen war aus Zeitmangel nicht möglich. Also kam erst mal die obligatorische Einweisung in die Gegebenheiten des neu erweiterten Parcours. Etwa ab 14:30 Uhr hingen wir in den Seilen. Nach etwa 2 Stunden schwanden dann Kraft und Lust. Die Ersten fanden uns bei Bowu und Kaltgetränken am Tisch wieder, gaben im Tischgespräch bereitwillig Auskunft über unser Tun in der vergangenen Woche.

Nach dem Rückweg zu Fuß trafen wir im Quartier auf vier liebe Gäste. Der Frank I. kam wieder nicht mit leeren Händen, sein Weg hatte ihn bei einem Fleischer in Taubenheim vorbei geführt.

Die Küche des Gästehauses stellte das Ihre bei und so war uns eine ausgiebige Mahlzeit vergönnt. Die einen deckten Tisch und bedienten den Gasgrill, andere packten ihre Sachen zusammen und verluden die MTB’s schon. Eine gute Idee, wie sich noch zeigen sollte!  


RR-Strecken: 59 bzw. 117 km, 3:40 h, 680bzw. 980 Hm.

 

Fr. 29. Juli, Abreisetag - nach böser Überraschung mit dem MTB durch den Zipfel nach Hause

Abschlussbild

 Abschlusstage sind meist etwas traurig und es passiert üblicherweise nicht mehr viel: Vielleicht auch noch mal Frühsport, in jedem Falle schön Frühstücken und auf fantasievollen Umwegen durch den Schluckenauer Zipfel über Sohland nach Hause. So war der Plan. Bis der Herr Dreier vom Gästehaus mit bleichen Gesicht auf mich zukam und von einem leeren Radabstellraum berichtete. Ich begriff spät, sollte es die Jungs so sehr nach Hause ziehen, daß sie gar schon die Rennräder bereitgestellt haben?

Nein, die stabile Tür ist zerstört! Ein Einbruch nachts. Alles weg. Die Polizei kommt gleich.

Esst doch erst mal! Ja klar, wir müssen ja noch heim fahren. Das Frühstück war wie immer, schmeckte uns aber nicht so.

Wie konnten die Einbrecher so genau wissen wo sich der Bruch lohnt? Einige bringen nun bestimmte Begegnungen - Fotos und Fragen - damit in Verbindung.

Ein Glück für uns, daß die abends schon verladenen MTB’s noch da waren, fahren wir halt mit denen. Also wiederausladen. Inzwischen hatten wir langsam den Überblick: Es fehlten neben sieben Rennrädern samt Zubehör auch Lucas Radschuhe und ein Helm vom Leo.

Das alles lückenlos in einer Anzeige aufzuführen ist kaum lückenlos zu machen und dauerte etwas. Die bisherige Verlustliste.

Das traurige Abschlussbild mit einem Haufen Mist im Vordergrund, Elias in zivil, MTB’s und Polizeiauto haben wir nach 10 Uhr am Begrüßungsschild arrangiert.

Unser Heimweg führte uns und zwei Begleitautos etwas abgekürzt über Varnsdorf, Rumburk und Schluckenau nach Hause. Viel geredet wurde unterwegs nicht. Die bei der Abfahrt am Sonntag geplante Ankunftszeit haben nach 60 km Fahrt fast noch geschafft.

Interessiert hat das aber keinen mehr. Die Gedanken waren schon bei den Aufgaben und Unwägbarkeiten der Zukunft. Es gibt sehr viel zu tun, bis die Jungs wieder Rennen fahren können. Unser Termin für 2023 ist in der 30. KW eingetragen. Erstmal.

 

MTB-Strecke: 60 km, 2:50 h, 500 Hm.