Berichte

Gröditz - Die 20. Röder-Elbe-RTF am 21.9.2025

Geschrieben von Peter Hirsch, 22. September 2025

Der RTF-Abschluss -  schön ausgerichtet, ruhige Straßen, Spätsommer -  erstmals mit dem RSV Bautzen.

 Die 20. Röder-Elbe-RTF brachte uns neue Eindrücke aus dem sächsisch-brandenburgischen Grenzgebiet: Es geht dort nie ohne kräftigen Wind. In der Sonne eine angenehme Erfahrung.

an der Elbe

Zur Röder-Elbe-RTF ist es ja kaum weiter als nach Ortrand zum „Schneeglöckchen“, aber trotzdem hatten wir diese Tour bisher nicht auf dem Schirm. Dem Daniel war die aufgefallen und sein Vorschlag mal ganz gemütlich durch eine von den Rennen in Lampertswalde und Ponikau bekannten Gegenden zu rollen fand beim Arne und Hirsches Gehör. Der Rest der üblichen Mitfahrer war leider verplant. Die Werbung verpuffte. So kam es, daß wir zuzüglich Vaiti nur zu fünft nach Gröditz rollten. Die Wetterdienste hatten einen sehr warmen letzten Sommertag mit kräftigem Südwind prognostiziert.  

Der Startort am Dreiseitenhof war gut zu finden, parken kein Problem und mit dem großen Haufen ab 9 Uhr über 150 km mit hetzen wollte nur der Vait. Das Feld zu erreichen hat er auch gerade so geschafft, war auf und davon, bis später am Ziel!

Der verbliebene Vierer folgte Minuten später in einem den Mitfahren, die selten oder noch nie über die 100 km gefahren sind, angepassten Tempo. Trotzdem hatten wir auch bald die ersten Ruhigtreter der Frühstarter ein. Die Landschaft ist ähnlich der von Ortrand: offen, recht eben, ordentliche Straßen mit wenig Verkehr.

Alle Strecken führen zunächst gleich von Gröditz südwärts bis Zabeltitz auf eine Runde mit je zwei Kontrollpunkten und Zusatzschleifen. Die lange Strecke fährt alle Schleifen und kommt zweimal an beide Kontrollpunkte in Lampertswalde und Goltzscha. Die kürzeren Touren lassen halt was weg. Unsere die „Ostererweiterung“. Unterwegs sorgten viele Richtungsänderungen für Übungsgelegenheit zum Thema Windschatten. Anstrengend, dabei ist dieses Erklären.

Ich hatte mich vorab überhaupt nicht mit der Strecke befasst, weil 120 flache km ja eigentlich nur Geduld fordern. Gegen Mittag über 30 Grad und Kräftigen Wind hatten wir erst mal nicht auf dem Schirm. Die Richtungswechsel brachten mitunter Entlastung, Verpflegung war genau das Richtige in gutem Abstand. So war der zweite Kontrollpunkt am Bad schnell erreicht. Der Kartenblick dort zeigte den weiteren Kurs runter an die Elbe immer noch im Wind nach Süden. Danach halt ein bissel die Elbe rauf und aus dem Tal wieder nordwärts hoch und mit Rückenwind wieder zur Labe und von dort mit Schiebewind entspannt nach Gröditz. So der gute Plan.

In der Praxis zeigte sich vor der Abfahrt an einigen Wellen gegen den Wind schon Kräfteverschleiß an. In der Abfahrt zur Elbe konnte man sich erholen und am Fluss den Weinfestbesuchern einen schönen Tag gönnen. Vor dem Linksknick in Keilbusch sollte man sich ein Gel einverleibt haben. Der felsige Hang zeigte ja deutlich, wie weit es wieder hoch gehen wird. In drei Rampen sagte der Daniel und donnerte wie entfesselt los in die kurvige Steigung. Vorbei an einer hilfebedürftigen Gruppe, von der einer seine Kette auf der Straße ausgelegt hatte. Ein anderer suchte die Straße ab und bot ein Königreich für ein Schloss. Damit konnten wir aber nicht dienen. Also weiter. Irgendwann war auch meine Kette ganz links, der Garmin zeigte 15%. Ab da kein Blick mehr auf die Anzeige, ich musste besser zusehen, halbwegs die Kurbel zu drehen um den Arne noch zu sehen. Schlangenlinien kann ich auch ohne Weinfest! Gut, daß dieser Anstieg nur wenige hundert Meter lang war. Das verkürzte die Wartezeit oben.

 

Rückfahrt durch Zabelzitz




Nun sollte es erst mal etwas abwärts weiter gehen und danach noch über zwei Buckel. Die waren aber weniger steil und die Aussicht auf den baldigen Rückenwind beflügelte uns bis Priestewitz auf die schon mal gefahrene Strecke. Am Kontrollpunkt nochmal kurzer Plausch, Beine lockern, viel trinken und etwas Kuchen essen.

 

Aber nun rein in den abfallenden Schlussabschnitt und den Schiebewind. Aber wo isser denn, der Blasius? Noch kräftig, aber gedreht auf west! Ab Skassa wurde es nun seitenwindig von links und bei der Marina zäh. Wald kam nur noch um Zabeltitz wo es auch würflige Bäume gibt. Der Rest war geduldig weiter wickeln mit der wachsenden Sehnsucht, raus aus den warmen Schuhen und kühle Getränke im Ziel. Das war auch bald gemeinsam erreicht. Der Vait erwartete uns dort mit seinem Bericht von der 150-er Tour, einem Höllenritt.  

Ausgerichtet war die 20. Röder-Elbe-RTF vom RSV Gröditz ganz hervorragend, von den Versorgungspunkten über die Streckenwahl und –markierung. Alles bestens. Gerne wieder. Danke Euch.