Die
20. Röder-Elbe-RTF brachte uns neue Eindrücke aus dem
sächsisch-brandenburgischen Grenzgebiet: Es geht dort nie ohne kräftigen
Wind. In der Sonne eine angenehme Erfahrung.
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Zur Röder-Elbe-RTF ist es ja kaum weiter als nach
Ortrand zum „Schneeglöckchen“, aber trotzdem hatten wir diese Tour
bisher nicht auf dem Schirm. Dem Daniel war die aufgefallen und sein
Vorschlag mal ganz gemütlich durch eine von den Rennen in Lampertswalde
und Ponikau bekannten Gegenden zu rollen fand beim Arne und Hirsches
Gehör. Der Rest der üblichen Mitfahrer war leider verplant. Die Werbung
verpuffte. So kam es, daß wir zuzüglich Vaiti nur zu fünft nach Gröditz
rollten. Die Wetterdienste hatten einen sehr warmen letzten Sommertag
mit kräftigem Südwind prognostiziert.
Der Startort am Dreiseitenhof war gut zu finden, parken kein Problem und mit
dem großen Haufen ab 9 Uhr über 150 km mit hetzen wollte nur der Vait.
Das Feld zu erreichen hat er auch gerade so geschafft, war auf und
davon, bis später am Ziel!
Der verbliebene Vierer folgte Minuten später in einem den Mitfahren, die
selten oder noch nie über die 100 km gefahren sind, angepassten Tempo.
Trotzdem hatten wir auch bald die ersten Ruhigtreter der Frühstarter
ein. Die Landschaft ist ähnlich der von Ortrand: offen, recht eben,
ordentliche Straßen mit wenig Verkehr.
Alle Strecken führen zunächst gleich von Gröditz südwärts bis Zabeltitz auf
eine Runde mit je zwei Kontrollpunkten und Zusatzschleifen. Die lange
Strecke fährt alle Schleifen und kommt zweimal an beide Kontrollpunkte
in Lampertswalde und Goltzscha. Die kürzeren Touren lassen halt was weg.
Unsere die „Ostererweiterung“. Unterwegs sorgten viele
Richtungsänderungen für Übungsgelegenheit zum Thema Windschatten.
Anstrengend, dabei ist dieses Erklären.
Ich hatte mich vorab überhaupt nicht mit der Strecke befasst, weil 120
flache km ja eigentlich nur Geduld fordern. Gegen Mittag über 30 Grad
und Kräftigen Wind hatten wir erst mal nicht auf dem Schirm. Die
Richtungswechsel brachten mitunter Entlastung, Verpflegung war genau das
Richtige in gutem Abstand. So war der zweite Kontrollpunkt am Bad
schnell erreicht. Der Kartenblick dort zeigte den weiteren Kurs runter
an die Elbe immer noch im Wind nach Süden. Danach halt ein bissel die
Elbe rauf und aus dem Tal wieder nordwärts hoch und mit Rückenwind
wieder zur Labe und von dort mit Schiebewind entspannt nach Gröditz. So
der gute Plan.
In der Praxis zeigte sich vor der Abfahrt an einigen Wellen gegen den Wind schon Kräfteverschleiß an. In der Abfahrt zur Elbe konnte man sich erholen und am Fluss den Weinfestbesuchern einen schönen Tag gönnen. Vor dem Linksknick in Keilbusch sollte man sich ein Gel einverleibt haben. Der felsige Hang zeigte ja deutlich, wie weit es wieder hoch gehen wird. In drei Rampen sagte der Daniel und donnerte wie entfesselt los in die kurvige Steigung. Vorbei an einer hilfebedürftigen Gruppe, von der einer seine Kette auf der Straße ausgelegt hatte. Ein anderer suchte die Straße ab und bot ein Königreich für ein Schloss. Damit konnten wir aber nicht dienen. Also weiter. Irgendwann war auch meine Kette ganz links, der Garmin zeigte 15%. Ab da kein Blick mehr auf die Anzeige, ich musste besser zusehen, halbwegs die Kurbel zu drehen um den Arne noch zu sehen. Schlangenlinien kann ich auch ohne Weinfest! Gut, daß dieser Anstieg nur wenige hundert Meter lang war. Das verkürzte die Wartezeit oben.
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Aber nun rein in den abfallenden Schlussabschnitt und
den Schiebewind. Aber wo isser denn, der Blasius? Noch kräftig, aber
gedreht auf west! Ab Skassa wurde es nun seitenwindig von links und bei
der Marina zäh. Wald kam nur noch um Zabeltitz wo es auch würflige Bäume
gibt. Der Rest war geduldig weiter wickeln mit der wachsenden Sehnsucht,
raus aus den warmen Schuhen und kühle Getränke im Ziel. Das war auch
bald gemeinsam erreicht. Der Vait erwartete uns dort mit seinem Bericht
von der 150-er Tour, einem Höllenritt.